Missbrauchsvorwürfe: Kahr wies Anschuldigungen vehement zurück

APA/EXPA/JOHANN GRODER
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Ex-ÖSV-Skitrainer Karl Kahr hat bei seiner Befragung am Bezirksgericht Bludenz sämtliche gegen ihn erhobenen Anschuldigungen vehement zurückgewiesen. "Ich habe nicht auf so einem Niveau gelebt!" Er klagt wegen übler Nachrede.

Ex-ÖSV-Skitrainer Karl "Charly" Kahr hat bei seiner Befragung am Bezirksgericht Bludenz sämtliche gegen ihn erhobenen Anschuldigungen vehement zurückgewiesen. Über die WhatsApp-Nachrichten sei er schockiert gewesen, immer wieder stellte er auf die Fragen der Richterin fest: "Das stimmt nicht". Er könne sich nicht erklären, weshalb die ehemalige Rennläuferin diese Vorwürfe erhebe.

Der 85-Jährige betonte dezidiert, dass er "solche Dinge" nie getan habe - er habe in seinem Leben niemals jemanden vergewaltigt, noch sei er in Zimmer von Rennläuferinnen gegangen. Er habe nie Sex mit einem Mitglied des Damen-Skiteams gehabt, auch nicht nach seiner Zeit als Damen-Trainer. Grundsätzlich stellte Kahr fest: "Ich habe nicht auf so einem Niveau gelebt. Ich weiß nicht, wo das herkommt." Als Moser-Pröll ihm die WhatsApp-Nachrichten gezeigt habe, sei für ihn "etwas zerbrochen. Ich habe eine wunderbare Familie und Enkel. Ich konnte das nicht so stehen lassen", betonte Kahr.

Von Anzüglichkeiten oder Alkoholexzessen in den österreichischen Skiteams in den 1960er und -70er-Jahren wusste Kahr nichts. Man habe ja Leistung bringen müssen und habe Verantwortung getragen, unterstrich Kahr. Auf entsprechende Nachfrage sagte er, dass auch Toni Sailer nicht mehr getrunken habe als "jeder normale Mensch". Ob die Gefahr bestehe, dass durch eine der WhatsApp-Nachrichten sein Ansehen bei Annemarie Moser-Pröll beeinträchtigt werde? "Ganz sicher", zeigte sich Kahr überzeugt.

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