Nach dem Abgang von Kulturstadtrat Mailath-Pokorny schwindet die Belegschaft des scheidenden Bürgermeisters im Wiener Rathaus. Die Zeichen stehen auf Neustart.
Das gibt es nicht oft. Ein neuer Chef wird bestellt. Doch bevor er antreten kann, geht dort (von der bisherigen Belegschaft) einer nach dem anderen von Bord. Und das ist für den neuen Chef auch noch ein Vorteil.
Klingt skurril, ist aber die aktuelle Situation in der SPÖ Wien. Denn nach Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger warf nun Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny das Handtuch. Und die Einsamkeit im Wiener Rathaus macht es für den designierten Wiener Bürgermeister Michael Ludwig nun deutlich leichter, sein eigenes Team nach Belieben zusammen zu stellen. Und damit ein Zeichen für den Neustart der wichtigsten Landespartei von SPÖ-Chef Christian Kern zu setzen.
Immerhin soll auch schon Finanzstadträtin Renate Brauner ihre Koffer packen, womit überhaupt nur noch zwei Stadträte aus der Ära Häupl überbleiben, die den neuen Chef bei dessen Angelobung im Mai begrüßen können: Bildungs- und Integrationsstadtrat Jürgen Czernohorszky gilt als Fixstarter, Umweltstadträtin Ulli Sima dagegen als wahrscheinliches, nicht absolut fixes Mitglied im Team Ludwig.
In der Wirtschaft hätte ein Unternehmen ein massives Problem, wenn vier von sechs Spitzenmanagern sich beruflich neu orientieren, wie es so schön heißt. In der Wiener SPÖ ist das aber eine unabdingbare Notwendigkeit für einen glaubhaften Neustart - um den Stillstand im Rathaus zu beenden