Die Stunde der Nichtwähler in Innsbruck

Georg Willi und Christine Oppitz-Plörer.
Georg Willi und Christine Oppitz-Plörer.APA/EXPA/STEFAN ADELSBERGER
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Weder die FPÖ- noch die ÖVP- oder SPÖ-Wähler werden am Sonntag das sprichwörtliche Zünglein an der Waage sein, sondern jene 49,6 Prozent der Bevölkerung, die im ersten Durchgang nicht zur Wahl gegangen sind.

Man könne eh nichts verändern, lautet das Argument vieler Nichtwähler. Was selbstverständlich nicht nur bei dieser, sondern bei jeder Wahl kompletter Blödsinn ist, denn was könnte fairer sein als eine Entscheidung, bei der jede Stimme gleich viel zählt? Bei der Bürgermeisterstichwahl am kommenden Sonntag in Innsbruck ist diese Ausrede ganz besonders fehl am Platz. Denn weder die 30,9 Prozent, die Georg Willi von den Grünen gewählt haben, noch die 24,2 Prozent, die Christine Oppitz-Plörer von der Liste „Für Innsbruck“ weiterhin als Bürgermeisterin sehen wollen, werden die Stichwahl entscheiden. Auch nicht die Wähler der Kandidaten der FPÖ, ÖVP, SPÖ und anderen Parteien.

Zum einen, weil Kategorisierungen in links, rechts, liberal und bürgerlich – wie der erste Durchgang gezeigt hat – zunehmend an Bedeutung verlieren und es überhaupt nicht vorhersehbar ist, für wen sich die Wähler der anderen Kandidaten entscheiden werden. Und zum anderen, weil lediglich die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hat. Die andere Hälfte kann das Ergebnis nun komplett über den Haufen werfen. Noch ist nichts, aber auch gar nichts entschieden. Wer der künftige Bürgermeister bzw. die Bürgermeisterin Innsbrucks sein wird, entscheiden keine im Vorfeld getroffenen Koalitionspackeleien oder Absprachen, sondern jene Innsbrucker, die von ihrem Wahlrecht noch nicht Gebrauch gemacht haben. Und die am Sonntag eine zweite Chance bekommen werden, die sie nutzen sollten. Denn eine bessere Gelegenheit zur Mitbestimmung wird es so bald nicht mehr geben.

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