Die USA geben der EU nochmals 30 Tage, ehe sie Tarife auf Stahl und Aluminium einführen wollen. Die EU würde gut daran tun, einen Handelskrieg zu vermeiden.
New York. Donald Trump liebt die Vereinfachung, und natürlich hat er unrecht, wenn er sagt, dass an der Fifth Avenue lauter Mercedes herumstehen. Tatsächlich sieht man an der Nobelstraße in Manhattan ebenso viele Toyotas wie deutsche Autos. Die Nachricht des Präsidenten in Richtung Europa ist aber ohnehin eine andere: Wenn es drauf ankommt, nehmen wir eure Autobauer ins Visier. Und damit hat er schon eher recht.
Noch ist es nicht so weit. Die USA haben der EU 30 weitere Tage gewährt, ehe eine Ausnahme für Zölle auf Stahl und Aluminium auslaufen soll. Sollte es so weit kommen, hat die EU gedroht, sich zu revanchieren und etwa Motorräder, Jeans oder Orangensaft unter die Zolllupe zu nehmen. In Wahrheit sind das Nebenschauplätze, nicht für einzelne Stahlhersteller, aber gesamtwirtschaftlich betrachtet. Bei Stahl und Aluminium geht es um Lieferungen von etwas mehr als fünf Mrd. Euro pro Jahr, die von der EU angedrohten Gegenmaßnahmen würden sich auf 2,8 Mrd. Euro belaufen.