Von Ausstieg keine Rede: Tschechien setzt auf Atomenergie

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Die neuesten Eurostat-Daten zeigen, dass unser nördliches Nachbarland die Produktion seit 1990 am kräftigsten gesteigert hat. Größter Nuklearstrom-Lieferant in der EU ist Frankreich.

Von Ausstieg ist noch keine Rede: Die Stromproduktion aus Atomenergie ist in der EU von 1990 bis 2016 um 5,6 Prozent gestiegen. Die jüngsten Eurostat-Daten vom Freitag zeigen, dass der stärkste Anstieg in Tschechien mit 91,5 Prozent registriert wurde, gefolgt von Frankreich (+28,4 Prozent) und Slowenien (+23,6 Prozent).

Dagegen wies in Deutschland (minus 44,5 Prozent) die Atomstromerzeugung den höchsten Rückgang auf. Deutschland hat bekanntlich nach dem Unfall in Japan (Fukushima) die Energiewende eingeleitet. Auch in Schweden (minus 7,6 Prozent) ging die Atomstromproduktion zurück.

Insgesamt erzeugten 14 der 28 EU-Staaten noch Nuklearenergie. Beim Anstieg von 1990 bis 2016 folgen hinter dem Spitzentrio Tschechien, Frankreich und Slowenien noch die Slowakei (+22,7 Prozent), Finnland (+20,7 Prozent), Ungarn (+16,9 Prozent), Niederlande (+13,1 Prozent), Großbritannien (+9,1 Prozent), Spanien (+8,0 Prozent), Bulgarien (+7,5 Prozent), Belgien (+1,9 Prozent) und Rumänien (Eurostat gab hier keinen Vergleichswert an, weil in dem südöstlichen EU-Land erst 1996 mit der Atomstromproduktion begonnen wurde). Nicht enthalten ist Litauen, das 2010 aus der Nuklearerzeugung ausgestiegen ist.

Größter Lieferant von Atomstrom war 2016 in der EU Frankreich mit einem Anteil von 48 Prozent. Dann folgen Deutschland (zehn Prozent), Großbritannien (8,5 Prozent), Schweden (7,5 Prozent) und Spanien (sieben Prozent). Diese fünf Staaten allein kommen auf 81,1 Prozent der gesamten Nuklearstrom-Erzeugung in der Union.

Österreich zählt zu jenen EU-Staaten gänzlich ohne Atomstromproduktion. Das AKW Zwentendorf ging nie in Betrieb, nachdem es 1978 mit einer hauchdünnen Mehrheit in einer Volksabstimmung von den Österreichern abgelehnt wurde.

(apa)

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