Falkland-Inseln: Argentinien trägt Streit vor die UNO

Britische Ölbohrungen haben den Konflikt erneut aufflammen lassen
Britische Ölbohrungen haben den Konflikt erneut aufflammen lassen(c) AP
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Argentiniens Außenminister will den Streit um die Falkland-Inseln mit UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erläutern. Britische Ölbohrungen haben den Konflikt erneut aufflammen lassen.

Argentinien trägt den Streit mit Großbritannien um die Falkland-Inseln am Mittwoch vor die UNO. Außenminister Jorge Taiana will in New York UN-Generalsekretär Ban Ki-moon erläutern, warum sich sein Land gegen die britischen Ölbohrungen in der Nähe der Falkland-Inseln wendet. Am Montag hat die Firma Desire Petroleum PLC mit Probebohrungen begonnen.

Die Falkland-Inseln gehören zu Großbritannien. Doch auch Argentinien beansprucht die Inseln, rund um die bis zu 60 Milliarden Barrel Öl vermutet werden. Im Kampf um das Öl wird die militärische Rhetorik erneut bemüht, auch wenn ein neuer Krieg als höchst unwahrscheinlich gilt. Die Briten pochen auf ihre Hoheitsrechte. Verteidigungsstaatssekretär Bill Rammell sagte am Montag in London, Großbritannien werde "alle notwendigen Schritte" gehen, um die Inseln zu verteidigen.

Falkland-Inseln / Islas Malvinas

Die Falkland-Inseln gehören zu Großbritannien, werden als "Islas Malvinas" aber auch von Argentinien beansprucht. Im Frühjahr 1982 besetzte das argentinische Militär die Inseln und löste damit den Falklandkrieg mit Großbritannien aus. Die Bevölkerung der Inseln besteht fast ausschließlich aus britischstämmigen Siedlern, die nicht unter argentinischer Oberhoheit leben wollen. Die Ölvorkommen rund um die Inseln werden auf bis zu 60 Milliarden Barrel geschätzt.

"Keine Laune, sondern Selbstverteidigung"

Präsidentin Cristina Fernandez de Kirchner konterte, das Thema sei "keine Laune, sondern eine Sache der Selbstverteidigung". Argentinien werde mit Berufung auf das internationale Recht darauf bestehen, dass "unsere Souveränität über die Archipele des Südens" bestätigt werden. Vergangene Woche ordnete Kirchner per Dekret schärfere Auflagen für Schiffe an, die Kurs auf die Falklands im Südatlantik nehmen. Die Maßnahme sei Teil "der Strategie zur Verteidigung unserer legitimen Rechte", so Vize-Außenminister Victorio Taccetti.

Sie kann auf die Unterstützung ihrer Nachbarstaaten zählen. Die Rio-Gruppe von 32 lateinamerikanischen Staaten betonte auf einem Gipfeltreffen in Mexiko die "legitimen Rechte der Republik Argentinien in dem Souveränitätsstreit mit Großbritannien", sagte Mexikos Präsident Felipe Calderon am Montag. Venezuelas Präsident Hugo Chavez forderte London bereits zuvor auf, die Malvinas, wie die Inseln auf Spanisch heißen, an Argentinien "zurückzugeben".

(Ag./Red.)

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