Ein 19-Jähriger wurden vor einem Schulzentrum mit einem Schrotgewehr angeschossen und verletzt. Nun werden Details zum 18-jährigen mutmaßlichen Täter bekannt.
Jener 18-Jährige, der am Mittwoch vor einem Schulzentrum in Mistelbach einen 19-Jährigen mit einer Schrotflinte angeschossen haben soll, besuchte für wenige Monate eine der Schulen. Das teilte die Polizei am Donnerstagabend mit. Der mutmaßliche Schütze trug einen dunklen Mantel, bestätigte die Exekutive einen "Kurier"-Onlinebericht. Das Kleidungsstück ließ er in der Nähe des Tatorts zurück.
Der 18-Jährige soll sich zuletzt mit Schießereien an Schulen beschäftigt haben, berichtete die Tageszeitung. Jene beiden Jugendlichen, die 1999 in der Columbine Highschool in den USA zwölf Mitschüler und einen Lehrer erschossen hatten, trugen schwarze Trenchcoats. Auch ein 18-Jähriger, der 2006 an einer Schule im deutschen Emsdetten 37 Menschen verletzte, war mit einem dunklen Mantel bekleidet.
"Ich habe sofort geblutet"
"Ich war auf dem Weg zum Bus, da habe ich einen Knall gehört. Ich habe sofort geblutet", wurde das in Mistelbach angeschossene Opfer vom "Kurier" zitiert. "Anfangs dachte ich, es hat der Blitz eingeschlagen. Dann habe ich die Kugel in der Wange gespürt", sagte der Schüler, der von mehreren Schrotkugeln getroffen wurde, laut dem Bericht. Der 19-Jährige habe um Hilfe gerufen und sei zurück zum Eingang gerannt, wo ihm zwei Kollegen zu Hilfe kamen sowie Rettung und Polizei alarmierten. Der Verletzte wurde ins Spital gebracht.
Die Ermittler zeigten ihm dem Bericht zufolge auch ein Bild des Verdächtigen, er habe ihn aber nicht erkannt: "Ich habe niemanden gesehen", so der 19-Jährige, der meinte: "Ich war einfach zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort." Derzeit befinde er sich auf dem Weg der Besserung: "Mir geht es jetzt ganz gut."
18-Jähriger dürfte Tat angekündigt haben
Außerdem heißt es in dem "Kurier"-Bericht, dass der 18-Jährige die Tat angekündigt haben dürfte. Laut der Mutter habe ihr Sohn in einem Brief geschrieben, dass er sich an zwei Burschen rächen wollte "für das, was sie ihm angetan haben".
Ihr Sohn habe sich der Familie gegenüber niemals seltsam verhalten, erklärte die Mutter des 18-Jährigen, der für wenige Monate die HAK in Mistelbach besuchte, dem Bericht zufolge. Er habe damals selbst die Schule verlassen wollen, von Problemen mit Mitschülern habe er nicht gesprochen. "Er war bis jetzt immer ein ganz normaler Jugendlicher, zwar immer sehr ruhig, aber psychisch stabil meiner Meinung nach", hieß es demnach in einer Stellungnahme der Frau. Es breche ihr das Herz und sie mache sich schreckliche Vorwürfe, nichts gemerkt zu haben.
(APA)