Dubai-Mord: Killer befinden sich in USA und Israel

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Dubai-Mord (c) AP
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Die Polizei in Dubai geht davon aus, dass an dem Mord an dem Hamas-Funktionär Mabhouh mindestens 27 Menschen beteiligt waren. Der Iran beschuldigt den Westen, bei dem Mord mitgeholfen zu haben.

Die Mörder des Hamas-Funktionärs Mahmoud al-Mabhouh sind nach der Tat in Dubai in die USA und nach Israel gereist. Das berichtete die Zeitung "Gulfnews" am Montag unter Berufung auf die Polizei. Die Polizei hatte schon früher erklärt, die Verschwörer hätten das Golfemirat in Richtung Europa und Asien verlassen. Inzwischen stehe jedoch fest, dass sie von dort aus weiter in die USA und nach Israel reisten.

Mabhouh war am 19. Jänner in einem Luxus-Hotel in Dubai ermordet worden. Die Täter sollen im Auftrag des israelischen Geheimdienstes Mossad gehandelt haben. Mabhouh hatte für die radikal-islamische Hamas Waffen beschafft.

Schon 27 Verdächtige

Der Polizeichef von Dubai, Dhahi Khalfan, erklärte laut einem Bericht der Tageszeitung "Al-Khaleej", inzwischen sei ein 27. Verdächtiger identifiziert worden. Dieser habe einen europäischen Pass gehabt. Auch die 26 anderen Verdächtigen sollen mit Pässen westlicher Staaten in das Emirat eingereist sein. Zwölf von ihnen verfügten nach Angaben der Polizei von Dubai über britische Pässe, ein weiterer über einen deutschen.

Der Fall belastet das Verhältnis zwischen Israel und der EU, denn mehrere mutmaßliche Täter hatten sich für die Reise nach Dubai Pässe europäischer Staaten erschlichen.

Wie am Sonntag bekannt wurde, spritzten die Täter Mabhouh ein Mittel zur Muskelentspannung ins Bein, um ihn kampfunfähig zu machen. Dann erstickten sie den Palästinenser.

Beschuldigung von Österreich

Der iranische Außenminister Manouchehr Mottaki hat dem Westen eine mögliche Mittäterschaft vorgeworfen. "Man ist bei dieser Tötung vielen europäischen und nicht-europäischen Ländern auf der Spur", sagte Mottaki am Montag vor dem UNO-Menschenrechtsrat in Genf. Neben Großbritannien, Irland, Frankreich und Deutschland nannte der iranische Außenminister auch Österreich.

Die an dem Mord an Al-Mabhouh am 19. Jänner Beteiligten reisten nach Polizeiangaben mit erschlichenen europäischen Pässen ein. Unter Bezug darauf sagte der iranische Minister vor Journalisten in Genf, theoretisch hätten auch Großbritannien, Irland, Frankreich, Deutschland und Österreich in die Planung verwickelt sein können.

"Pässe dieser Länder wurden genutzt", sagte der Minister. Aus seiner Sicht seien "echte Dokumente" benutzt wurden. An Deutschland gerichtet meinte Mottaki, die Frage sei, ob die Bundesregierung in Berlin gewusst habe, dass ein deutscher Pass benutzt wurde. "Wussten die Regierung oder die Geheimdienste Deutschlands, dass solche Verbrechen ausgeführt wurden?"

(Ag.)

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