Die Israelitische Kultusgemeinde attackiert die Hofburg-Kandidatin der FPÖ, Barabara Rosenkranz. Ihr Antreten sei eine Verhöhnung von im Holocaust ermordeten Juden.
Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) schießt sich auf die FPÖ-Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl, Barbara Rosenkranz, ein. "Wir können nicht akzeptieren, dass in Österreich, nach dem Dritten Präsidenten des Nationalrates (Martin Graf, Anm.), weitere politische Positionen des Landes von 'Kellernazis' besetzt werden", heißt es in einer Aussendung vom Dienstag. Das Antreten von Rosenkranz sei eine "Verhöhnung 65.000 in der Schoah ermordeter österreichischer Juden".
Die IKG gebe keine Wahlempfehlungen ab, betonten Präsident Ariel Muzicant und Generalsekretär Raimund Fastenbauer. Zur Kandidatur von Rosenkranz könne man aber nicht schweigen. Regelmäßig komme es zu rechtsextremen Äußerungen, von jenen ihres Ehemannes habe sie sich bisher nicht distanziert.
In jedem anderen Land Westeuropas hätte diese Kandidatur zu einem "Aufschrei" und zu "scharfen Protesten" geführt, erklärten Muzicant und Fastenbauer. Man rufe deshalb alle Österreicher, aber auch Medien, Kirchen, NGO und Parteien auf, das Antreten von Rosenkranz "nicht als 'Betriebsunfall' hinzunehmen".
(APA)