IKG protestiert gegen Rosenkranz-Kandidatur

Barbara Rosenkranz
Barbara Rosenkranz(c) APA/HERBERT PFARRHOFER (HERBERT PFARRHOFER)
  • Drucken

Die Israelitische Kultusgemeinde attackiert die Hofburg-Kandidatin der FPÖ, Barabara Rosenkranz. Ihr Antreten sei eine Verhöhnung von im Holocaust ermordeten Juden.

Die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) schießt sich auf die FPÖ-Kandidatin für die Bundespräsidentenwahl, Barbara Rosenkranz, ein. "Wir können nicht akzeptieren, dass in Österreich, nach dem Dritten Präsidenten des Nationalrates (Martin Graf, Anm.), weitere politische Positionen des Landes von 'Kellernazis' besetzt werden", heißt es in einer Aussendung vom Dienstag. Das Antreten von Rosenkranz sei eine "Verhöhnung 65.000 in der Schoah ermordeter österreichischer Juden".

Die IKG gebe keine Wahlempfehlungen ab, betonten Präsident Ariel Muzicant und Generalsekretär Raimund Fastenbauer. Zur Kandidatur von Rosenkranz könne man aber nicht schweigen. Regelmäßig komme es zu rechtsextremen Äußerungen, von jenen ihres Ehemannes habe sie sich bisher nicht distanziert.

In jedem anderen Land Westeuropas hätte diese Kandidatur zu einem "Aufschrei" und zu "scharfen Protesten" geführt, erklärten Muzicant und Fastenbauer. Man rufe deshalb alle Österreicher, aber auch Medien, Kirchen, NGO und Parteien auf, das Antreten von Rosenkranz "nicht als 'Betriebsunfall' hinzunehmen".

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

Fischer
Hofburg-Wahl

Fischer: "Feuermauer" gegenüber Nazizeit errichten

Bundespräsident Fischer stellt sich gegen die FP-Kandidatin Rosenkranz, die das Verbotsgesetz aufheben will. Die Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg dürfe man nicht verherrlichen.
Rosenkranz
Hofburg-Wahl

ÖVP: "Rosenkranz kein Angebot für bürgerliche Wähler"

Die ÖVP sieht die Hofburg-Kandidatin der FPÖ "extrem rechts positioniert". Eine Wahlempfehlung für Fischer will die Partei aber nicht abgeben. Der Politikberater Hofer glaubt, dass das Antreten von Rosenkranz Fischer nützen könnte.
Fischer
Hofburg-Wahl

SPÖ sponsert Fischers Wahlkampf

Die SPÖ richtet für die Kampagne von Bundespräsident Fischer einen "Wahlfonds" ein, in den bis zu vier Euro pro Mitglied eingezahlt werden sollen. Fischer sei dennoch ein parteiunabhängiger Kandidat.
Rosenkranz
Hofburg-Wahl

Rosenkranz für Aufhebung von NS-Verbotsgesetz

Die Hofburg-Kandidatin der FPÖ sorgt mit ihrer Position zum Verbotsgesetz für Aufregung. Grüne und SPÖ üben heftige Kritik. Rosenkranz offenbare eine "grausliche Gesinnung".
Kommentare

Beleidigter Strache, mutlose Rosenkranz

FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Rosenkranz setzt bewusst Signale ins rechte Eck. Selbst die orange-grüne Opposition macht es ihr zu leicht.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.