Das tschechische Busunternehmen Regiojet und der deutsche Flixbus rittern um den tschechischen Fernbusmarkt.
Das tschechische Busunternehmen Regiojet baut sein Angebot auf der Strecke Prag-Dresden-Berlin deutlich aus. Ab Juli würden in jeder Richtung je zehn Verbindungen pro Tag angeboten, sagte ein Firmensprecher am Montag.
Weiters sei geplant, am Zentralen Omnibusbahnhof in Berlin sowie in Dresden eigene Verkaufsstellen einzurichten. Im Wettbewerb um Kunden wolle die Firma mit Sitz in Brno (Brünn) mit den gelben Bussen auf Extras wie kostenlose Getränke setzen.
Regiojet will damit dem deutschen Konkurrenten Flixbus auf dessen Heimatmarkt Paroli bieten. Die Münchener mit den grünen Bussen drängen seit August 2017 selbst mit innerstaatlichen Verbindungen auf den tschechischen Markt. Regiojet erhebt nun schwere Vorwürfe: Flixbus verkaufe etwa zwischen Prag und Brünn Fahrkarten zu Dumpingpreisen. Die günstigsten Tickets kosten 29 Kronen (1,13 Euro). Flixbus setze Regiojet mit nicht kostendeckenden Preisen unter Druck, die durchschnittlich gerade einmal 55 Prozent der Kosten abdecken, die mit dem Betrieb von Fernbussen verbunden sind.
"Das ist kein Marketing mehr, sondern unlauterer Wettbewerb", sagte der Sprecher Ales Ondruj. Regiojet habe EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager zu einer Untersuchung aufgerufen und vor einem Gericht in Tschechien eine einstweilige Verfügung beantragt. Angebote zu einer Integration ins Flixbus-Netz lehne man weiter ab.
Flixbus wies die Vorwürfe als unbegründet zurück und verwies auf seine dynamische Preisgestaltung, also Preise, die der Nachfrage entsprechend angepasst werden. "Wir bewegen uns immer in den gesetzlichen Grenzen, wenn wir als Neuling auf dem tschechischen Markt die Kunden mit einem attraktiven Angebot ansprechen", sagte Flixbus-Sprecherin für Tschechien, Martina Cmielova.
Deutsche Bahn setzt im Preiskampf auf Billig-Tickets
(APA/dpa)