Schweizer lassen Banken Geld drucken

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Themenbild: Schweizer Franken(c) Schweizerische Nationalbank
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Mit der Vollgeld-Initiative wollten die Initiatoren Spareinlagen sicherer machen. Sie fiel beim Volk klar durch.

Zürich. Die Schweizer haben am Sonntag mit großer Mehrheit gegen die radikale Reform des Geldwesens gestimmt. Mit der Vollgeld-Initiative wollten die Initiatoren Spareinlagen sicherer machen. Banken hätten Kundengelder bei der Nationalbank hinterlegen müssen und hätten selbst durch Kreditvergabe kein neues Geld schöpfen können. Damit sollten alle Kundengelder im Krisenfall sicher sein. So ein System hat kein Land der Welt. Die Befürworter hatten sich von einem Wechsel ein sichereres Bankensystem versprochen, während die Gegner vor den unabsehbaren Folgen eines weltweit einzigartigen Experiments für den Finanzplatz und die Währung gewarnt hatten.

Die Schweizer Regierung, die Notenbank sowie Industrie- und Bankenvertreter hatten den Vorschlag abgelehnt. Er hätte auch eine Neugestaltung der Geldpolitik in der Schweiz nach sich gezogen.

Neues Glücksspielgesetz

Gleichzeitig haben die Schweizer für ein neues Glücksspielgesetz gestimmt, das ausländische Anbieter von Online-Wetten vom Schweizer Markt ausschließt. Nach Ansicht der Schweizer Regierung wird mit der neuen Regelung das Gesetz an das digitale Zeitalter angepasst. Kritiker sprechen dagegen von einer Internet-Zensur.

Künftig dürfen nur noch zertifizierte Casinos und Unternehmen mit Sitz in der Schweiz Glücksspiele anbieten, sowohl in der Realität als auch im Internet. Justizministerin Simonetta Sommaruga bezeichnete die Regelung als unverzichtbar, um sicherzustellen, dass sich alle Glücksspielanbieter an strikte Regeln etwa zum Ausschluss einschlägig bekannter Spielsüchtiger halten. (ag)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.06.2018)

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