Italien wolle nicht mehr "Komplize des Geschäfts mit der illegalen Migration" sein, heißt es von der neuen Regierung in Rom. Schiffen solle weiterhin die Einfahrt in Häfen verboten werden.
Der italienische Innenminister Matteo Salvini beharrt auf seinem harten Kurs in Sachen Flüchtlinge. Er werde weiterhin NGO-Schiffen die Einfahrt in italienische Häfen verbieten, teilte Salvini per Facebook am Samstag mit.
Während die "Aquarius" mit mehreren hundert Migranten in Richtung Valencia unterwegs ist, wo das Rettungsboot am Sonntag eintreffen wird, seien die NGO-Schiffe "Seefuchs" und "Lifeline" vor den libyschen Küsten stationiert. "Sie warten auf ihre Ladung von Menschen, die von Schleppern sich selbst überlassen werden. Italien will nicht mehr Komplize des Geschäfts mit der illegalen Migration sein. Daher müssen sie Häfen außerhalb Italiens suchen", so Salvini.
"Das Maß ist voll"
Sowohl Italien als auch Malta hatten sich geweigert, das Schiff "Aquarius" in ihren Häfen anlegen zu lassen. Die 629 Migranten waren am Samstag vergangener Woche bei verschiedenen Rettungsaktionen von SOS Mediterranee aufgenommen worden. Sie werden derzeit an Bord der "Aquarius" und zweier weiterer italienischer Schiffe nach Spanien gebracht.
Die italienische Küstenwache hat unterdessen 500 Migranten vor der Küste Libyens gerettet. "Wir retten die Migranten, doch das Maß ist voll", so Verkehrsminister Danilo Toninelli, der für die italienischen Häfen zuständig ist.
(APA)