Italien hatte dem Schiff die Einfahrt in einen Hafen verwehrt, was zu neuen diplomatischen Verstimmungen in Europa geführt hat. Ermittlungen in Italien gegen zwei NGOs wurden eingestellt.
Nach der tagelangen Odyssee im Mittelmeer kehrt das Rettungsschiff "Aquarius" in die Such- und Rettungszone vor der libyschen Küste zurück. Das Schiff sollte den Hafen im spanischen Valencia am frühen Nachmittag verlassen, teilte die Hilfsorganisation SOS Mediterranee am Mittwoch mit.
Italien hatte dem Schiff nach etlichen Rettungseinsätzen vor etwas mehr als einer Woche erstmals die Einfahrt in einen Hafen verwehrt. Schließlich hatte sich Spanien bereiterklärt, das Schiff und mehr als 600 Migranten aufzunehmen. Italiens neuer Innenminister Matteo Salvini will die privaten Seenotretter aus dem Mittelmeer vertreiben und könnte der "Aquarius" erneut die Einfahrt verwehren.
Ermittlungen eingestellt
Unterdessen erfuhren die Hilfsorganisationen Sea-Watch aus Deutschland und Proactiva Open Arms aus Spanien, dass Ermittlungen gegen sie in Italien eingestellt wurden, wie die Organisationen am Mittwoch erklärten. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aus Palermo kamen zu dem Ergebnis, dass weder Sea-Watch noch Proactiva Verbindungen zu Schleppern hätten, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Auch sei Beihilfe zur illegalen Migration ausgeschlossen worden. Dies bestätige, dass die Rettungseinsätze "im Rahmen internationalen Rechts sind", teilte Sea-Watch mit.
Hilfsorganisationen sehen sich seit langem mit derartigen Vorwürfen konfrontiert. Ermittlungen laufen nach wie vor gegen die deutsche Organisation Jugend Rettet, deren Rettungsschiff "Iuventa" im August vergangenen Jahr beschlagnahmt wurde.
(APA/dpa)