Deutsche Bank erklärt Schrumpfkurs in der Transaktionsbank für beendet

Die Deutsche Bank will ihre Position im Zahlungsverkehr durch die Übernahme von Finanztechnologiefirmen ausbauen.

"Wir werden Beteiligungen aufbauen, und wir planen, Unternehmen komplett zu übernehmen", sagte John Gibbons, der die Transaktionsbank der Deutschen Bank leitet, dem "Handelsblatt" (Montagausgabe). Die Schrumpfphase der Transaktionsbank sei vorüber. "Wir haben die Konsolidierungsarbeit erledigt. Wachstum wird aus neuen Geschäften, neuen Märkten und steigenden Zinsen kommen", sagte Gibbons. "Und wir wollen schneller wachsen als der Markt."

Die Transaktionsbank zählt zu jenen "stabilen Geschäften", die nach den Plänen des neuen Konzernchefs Christian Sewing ab 2021 zwei Drittel aller Erträge der Deutschen Bank erwirtschaften sollen. Im ersten Quartal waren die Erträge des Bereichs, zu dem neben dem Zahlungsverkehr auch das Cash Management und Wertpapierservices zählen, allerdings um zwölf Prozent zurückgegangen. Die Bank begründete dies unter anderem mit dem Rückzug aus bestimmten Kundensegmenten und Regionen sowie Wechselkursveränderungen.

Vor allem im Zahlungsverkehr schaut sich Gibbons nach Übernahmen und Beteiligungen um. Der Zahlungsverkehr sei für die Zukunft der Bank "absolut fundamental". An einem Spitzentag habe das Institut 42 Millionen kleinere Transaktionen im Euro-Raum (Sepa-Transaktionen) abgewickelt. "Stellen Sie sich die Menge an Daten vor, die durch diese Geschäfte entstehen." Die Kunden bräuchten diese Daten für ihr Risikomanagement und zur Entwicklung neuer Geschäfte, die Bank könne sie liefern.

Die Transaktionsbank könne trotz des Sanierungskurses des Konzerns in das Geschäft investieren. "Asien wird der wichtigste Wachstumstreiber bleiben, vor allem Indien und China", sagte Gibbons. "Wir werden in der Region expandieren und in neue Märkte vorstoßen." 

(Reuters)

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