Zwei georgische Mafia-Paten in Österreich verhaftet

Zwei georgische MafiaPaten oesterreich
Zwei georgische MafiaPaten oesterreich(c) APA/HERBERT P. OCZERET (HERBERT P. OCZERET)
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Bei der Operation "Java" sind in europaweit mindestens 69 Verdächtige festgenommen worden. Ihnen wird Geldwäsche und Drogenhandel vorgeworfen. Für zwei Bosse klickten in Österreich die Handschellen.

Die Polizei in West-, Mittel- und Südeuropa ist am Montag mit der Operation "Java" ein schweren Schlag gegen die georgische Mafia gelungen. Bei einer Aktion in sechs europäischen Staaten sind mehrere Dutzend Personen verhaftet worden. In Österreich wurden zwei mutmaßliche Mafia-Paten festgenommen. Die "Diebe im Gesetz", wie Paten der Mafia in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion genannt werden, sind die Köpfe einer internationalen Bande, bestätigte das Bundeskriminalamt (BK).

Laut BK gab es mehr als ein Dutzend vollzogener Haftbefehle und zahlreiche Hausdurchsuchungen. Dabei wurde umfangreiches aus Einbrüchen stammendes Diebesgut sichergestellt, unter anderem PCs, Notebooks, Schmuck sowie Designerkleidung. Details will die Polizei am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Innenministerium bekanntgeben.

Insgesamt sind europaweit bei der Aktion mindestens 69 Personen verhaftet worden. Ihnen werden Drogenschmuggel, Geldwäsche, Erpressung, Bestechung und illegaler Waffenbesitz vorgeworfen, wie die Ermittler in Madrid mitteilten.

"Mit harter Hand" gegen organisiertes Verbrechen

Allein in Spanien gab es 24 Festnahmen, die restlichen verteilten sich auf Österreich, Deutschland, die Schweiz, Frankreich und Italien. Die Ermittlungen zur Operation "Java" seien vor mehr als einem Jahr vom Nationalen Gerichtshof in Madrid eingeleitet worden, so die Ermittler. In Spanien schlug die Polizei vor allem an der Mittelmeerküste zu. Auch in Barcelona sei einer der Paten der georgischen Mafia gefasst worden. Dort und in Valencia seien auf Anordnung des Ermittlungsrichters Fernando Grande-Marlaska auch mehrere Wohnungen durchsucht worden.

Festnahmen gab es aber auch in Madrid und Bilbao. Die spanische Regierung hob die gute internationale Zusammenarbeit bei der Polizeiaktion hervor. "Im Kampf gegen die organisierte Kriminalität greifen wir mit harter Hand durch", sagte Vizeregierungschefin María Teresa Fernandez de la Vega.

Die Operation "Java" war bereits der dritte große Polizeischlag gegen die Mafia aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion in Spanien seit dem Jahr 2000. Insgesamt sind seither rund 100 Verdächtige festgenommen worden. In den 90er Jahren hatten sich mehrere mutmaßliche Bosse in luxuriösen Anwesen an der spanischen Küste niedergelassen.

(APA)

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