Auftakt im Hochgebirge

„Nur überleben“ lautet das Motto der Flachland-Spezialisten in den Alpen und Pyrenäen.

Le Grand-Bornand. Die 105. Tour de France ist ins Hochgebirge abgebogen. Den Alpen-Auftakt von Annecy nach Le Grand-Bornand (158,5 km) am Dienstag gewann der französische Bergspezialist Julian Alaphilippe. Das Gelbe Trikot konnte der Belgier Greg van Avermaet noch einmal behaupten, bevor nun die Klassementfahrer und die Kletterer in den Fokus rücken.

„Nur überleben“ will diese Tage etwa der deutsche Roubaix-Sieger John Degenkolb. „Ich fühle mich gut und hoffe, dass die Berge nicht alles zunichtemachen“, wünschte sich der Trek-Teamkollege von Michael Gogl.

Das Zeitlimit verfolgt die Sprinter in den Bergen wie ein böses Gespenst. Die schnellen Fahrer im Flachland, die oft mehr Gewicht als die Bergspezialisten oder Klassementfahrer mit sich herumschleppen, dürfen einen gewissen Zeitabstand zum Tagessieger nicht überschreiten. Sonst sind sie aus dem Rennen. Je nach Schwierigkeit und Tempo der Etappe variiert der Prozentsatz, den sich die Zurückgefallenen leisten können. Maximal beträgt der tolerierte Abstand 25 Prozent auf die Siegerzeit.

Heute (13.55 Uhr, live Eurosport) steht die Bergankunft in La Rosiere auf dem Programm, am Donnerstag geht es hoch zum mythischen Aufstieg nach L'Alpe d'Huez, wo schon Tage zuvor in der berüchtigten „Holländer-Kehre“ am Bergfriedhof die Fans campieren. Danach geht es auf dem Weg in die Pyrenäen durchs Zentral-Massiv über den Anstieg nach Mende, auf dem Chris Froome 2015 bei einer Zuschauer-Attacke mit Urin überschüttet worden war.

Den besonderen Kick nach Auffassung der Veranstalter soll die nur 65 Kilometer lange Pyrenäen-Etappe auf den 2015 Meter hohen Col du Portet bringen. Auf der Mini-Distanz warten gleich drei Anstiege. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.07.2018)

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