Diagonale: Brandauer mit "Tintenklecks" ausgezeichnet

Diagonale: Brandauer mit ''Der Räuber''-Stars mit Andreas Lust und Franziska Weisz
Diagonale: Brandauer mit ''Der Räuber''-Stars mit Andreas Lust und Franziska Weisz(c) Diagonale/Daniel Hermes
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Klaus Maria Brandauer wurde in Graz der Große Schauspielpreis verliehen - mit der Auszeichnung habe man sich Zeit gelassen, so der Mime. Prämiert wurden auch die Hauptdarsteller aus "Der Räuber".

Einen unregelmäßigen schwarzen Stern, der an einen Tintenklecks erinnert, gab es für Klaus Maria Brandauer am Dienstagabend bei der Eröffnung der Diagonale in Graz. Es handelte sich dabei um den Großen Schauspielpreis, der in diesem Jahr von Brigitte Kowanz gestaltet wurde. Brandauer bedankte sich kurz, aber launig. Zur späten Auszeichnung aus der Steiermark, aus der er stammt, sagte Brandauer: "Ich bin froh, dass sich meine Heimat Zeit gelassen hat."

In seiner Laudatio meinte Kulturjournalist Frido Hütter über den Preisträger: "Er ist immer der Brandauer, dem man aber mit umso größerem Vergnügen zusieht, wie er die Rolle anlegt."

"Das war schön, gut, gut"

"Das war schön, gut, gut", so die Reaktion des Geehrten, der dann erklärte, er wollte zunächst lieber Theater spielen als Filme drehen. "Ich möchte die Leute atmen hören", so Brandauer. Seine Filmkarriere habe ihn aber "frei gemacht", und er sei "saufroh", dass es so gekommen sei.

Mit 46 Jahren habe er in Berlin bereits einen Preis für sein Gesamtwerk bekommen, das sei mehr oder weniger ein Lebenspreis gewesen. "Ich bin sehr froh, dass man hier Anstand hat und gewartet hat", schloss Brandauer.

Weisz und Lust: Preis für "Der Räuber"

Ausgezeichnet wurde aber nicht nur Brandauer, sondern auch Franziska Weisz und Andreas Lust. Sie spielen die Hauptrollen in Benjamin Heisenbergs "Der Räuber" und wurden mit dem Großen Diagonale Schauspielpreis "für einen bemerkenswerten Auftritt in einem Film der Diagonale 2010" prämiert.

"Franziska Weisz überzeugt durch ihre schauspielerische Wandlungsfähigkeit und durch ihre außergewöhnliche Hingabe, mit der sie Durchschnittsmenschen spielt, die sich dann auf den zweiten Blick als alles andere als durchschnittlich herausstellen", begründete die Jury. Diese bestand aus Konstanze Breitebner, Gabriele Flossmann, Josef Hader, Frido Hütter und Michael Kreihsl.

Über Andreas Lust hieß es, er scheine mit seinen Figuren zu verschmelzen: "Da ist nichts zu viel, zu laut oder überflüssig. Gerade die Stille, das angespannte, energiegeladene Stummsein erzählt so viel mehr als die wenigen Worte, die in dem Film gesagt werden. Seine Augen, die in dem schmal gewordenen Gesicht noch größer wirken, schreien manchmal und berühren das Herz der Zuschauenden."

Künstler gestalten Preis

Nach Erwin Wurm, der einen großen Plastikfinger entworfen hatte, und Elke Krystufek, die einen bemalten Rock zur Verfügung gestellt hatte, stiftete in diesem Jahr die Künstlerin Brigitte Kowanz den Preis.

(APA/Red.)

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