Wiener Bäder bekommen geschultes Personal gegen sexuelle Übergriffe

  • Drucken

In den Bädern in Wien soll es speziell ausgebildetes Sicherheitspersonal gegen sexuelle Belästigung geben. Die Maßnahme kam bereits am Donauinselfest zum Einsatz.

Das Personal in Wiener Bädern wird geschult, um effektiver gegen sexuelle Belästigung aufzutreten. Die Maßnahme ist Teil der Aktion "Ich bin dein Rettungsanker", die bereits beim Donauinselfest zum Einsatz kam. Die Bewusstseinskampagne will Sensibilisierung und speziell ausgebildetem Sicherheitspersonal sexuelle Übergriffen entgegenwirken. Sie wolle mit der Kampagne zeigen "dass wir hier in Wien keinen Platz haben für Belästigung", sagte Frauenstadträtin Kathrin Gaal (SPÖ) bei der Präsentation im Laaerbergbad.

Ziel der Aktion ist es, "dass Ansprechpersonen sensibilisiert sind, sensibel reagieren und Betroffenen nicht das Gefühl geben, dass es unangenehm ist, die Belästigung zu melden", sagte die Frauenstadträtin am Mittwoch. In Zusammenarbeit mit der MA 57 (Frauenservice) wurde das Bäderpersonal speziell im Hinblick auf die Sicherheit von Mädchen und Frauen geschult und ist durch einen blauen Button mit Anker erkennbar. Sobald ein Vorfall einem sogenannten "First Responder" gemeldet wird, ist dessen Aufgabe dann, den Belästiger zu beaufsichtigen und Betroffene bis zum Eintreffen der Polizei zu betreuen.

First Responder schon in letzten Jahren

First Responder kamen in den Bädern schon in den vergangenen Jahren zum Einsatz mit einem Schwerpunkt auf Kontrolle, Kommunikation und Deeskalation. Das Sicherheitspersonal wurde in Zusammenarbeit mit Polizei, Jugendvolksanwaltschaft und Securityfirmen geschult. "Durch ihre Präsenz und Arbeit gelingt es negative Situationen zu verhindern. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es eindeutig einen Unterschied macht, wenn es klar erkennbares Personal gibt, an das man sich wenden kann, wenn man sich nicht wohlfühlt", ist Bäderstadtrat Czernohorszky überzeugt.

Die Awareness-Kampagne kam erstmals am Wiener Donauinselfest zum Einsatz, konkrete Zahlen zur Wirkung der Aktion gibt es noch nicht. "Die Aktion hat Aufmerksamkeit erregt und war den Mädchen und Frauen vor Ort bewusst", sagte Gaal. Eine präventive Wirkung sieht man auch im Aushängen von Plakaten und Verteilen von Stickern. Nun möchte man das Projekt an mehrere Orten und auf Veranstaltungen Wiens bringen.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.