Red Bull wittert in Ungarn seine Chance

Daniel Ricciardo möchte angreifen.
Daniel Ricciardo möchte angreifen.(c) REUTERS (BERNADETT SZABO)
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Formel 1. Daniel Ricciardo und Max Verstappen möchten auf dem kurvenreichen, welligen Kurs in Budapest Mercedes und Ferrari fordern. Teamchef Christian Horner hofft auf Ricciardos Vertragsunterschrift noch vor der Sommerpause.

Budapest/Wien. In der Vorbereitung auf den Grand Prix von Ungarn am Sonntag (15.10 Uhr, live ORF eins, RTL, Sky) wagte sich das Red-Bull-Duo Daniel Ricciardo und Max Verstappen auf ungewohntes Terrain. Statt auf Asphalt Tempo zu bolzen, versuchten sich die beiden in Begleitung der zweifachen Tornado-Olympiasieger Roman Hagara und Hans-Peter Steinacher auf dem Plattensee im Extremsegeln – und machten auch im Boot zu Wasser durchaus gute Figur.

„So etwas habe ich noch nie zuvor gemacht. In der Schule bin ich vielleicht ein- oder zweimal in kleinen Booten gesegelt, daher war das jetzt eine ganz neue Erfahrung“, sagte der Australier Ricciardo nach der Extremeinheit. „Normalerweise ziehe ich Motoren vor, das war aber eine coole Sache“, meinte der Niederländer Verstappen und meinte, Parallelen zu erkennen. „Wenn du auf dem Boot bist, spielt sich vieles auf einmal ab.In einem Formel-1-Wagen verhält es sich nicht anders.“

In das zwölfte Saisonrennen gehen Ricciardo und Verstappen mit hohen Erwartungen, denn der kurvenreiche und wellige 4,381 km kurze Kurs in der Gemeinde Mogyoród nordöstlich der ungarischen Hauptstadt verzeiht Nachteile in Sachen Motorenpower. Das kommt Red Bull mit seinem im Vergleich zu Mercedes und Ferrari leistungsschwächeren Renault-Antrieb zugute. Viel wichtiger sind die Qualitäten des Chassis, die Aerodynamik spielt eine entscheidende Rolle. Für den zweimaligen Saisonsieger Ricciardo ist das Team dennoch kein Favorit auf den obersten Podestplatz. „Ich denke, dass es zwischen den drei Teams wirklich eng zugehen wird.“Deutlich offensiver äußerte sich Teamkollege Verstappen: „Ich denke schon, dass unser Wagen gut genug ist, um es zu schaffen.Ich hoffe, wir verlieren nicht zu viel auf der Geraden.“

Verstappens böse Erinnerung

Vor allem darf Verstappen nicht die Nerven verlieren. Im vergangenen Jahr beraubte er sich und Ricciardo schon in der ersten Runde der Chance auf den Sieg. Nach der Eingangskurve krachten die beiden Stallrivalen ineinander. Verstappen wurde am Ende immerhin noch Fünfter, für Ricciardo war das Rennen vorzeitig beendet. Einen erneuten Zusammenstoß wollen beide natürlich vermeiden, zumal sich das Duo auch ein Kopf-an-Kopf-Rennen in der WM-Wertung liefert. Ricciardo (106) liegt gerade einmal einen Zähler vor Verstappen. Eine Sache hat der 20-Jährige dem neun Jahre älteren Australier aber bereits voraus: einen neuen Vertrag. Verstappen band sich schon im vergangenen Oktober bis Ende 2020 an Red Bull.

Und wie ist der aktuelle Stand bei Ricciardo? Sein Vertrag läuft aus. Mercedes setzt weiter auf Lewis Hamilton und Valtteri Bottas, Ferrari auf Vettel. Hinzu käme bei der Scuderia wohl Kimi Räikkönen oder Charles Leclerc vom Schweizer Sauber-Team. „Ich hätte bis zur Sommerpause alles sehr gern unterschrieben und erledigt. Aber selbst wenn das nicht klappen sollte und ich zumindest während der Pause weiß, was ich tun will, wäre ich schon glücklich“, sagte Ricciardo unlängst. Red-Bull-Teamchef Christian Horner hätte indes gern schon vor der Sommerpause Gewissheit. (red.)



GP von Ungarn, Freies Training:1. Vettel 1:16.834 Min., 2. Verstappen +0,227 Sek., 3.Ricciardo +0,753, 4. Räikkönen +0,319, 5. Hamilton +0,753.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2018)

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