Mit der Weltbevölkerung wächst auch der Bedarf an proteinreichen Fischen und Meeresfrüchten. Forscher untersuchen, wie sich Produktion und Verarbeitung verbessern lassen.
Manche probieren es mit Insekten“, sagt Julian Drausinger. Der Lebensmitteltechnologe berichtet von unterschiedlichen Strategien, um dem international stark wachsendem Bedarf an Proteinen (Eiweißstoffen) in der Nahrung zu begegnen. Denn jedes Jahr leben laut den Vereinten Nationen 83 Millionen mehr Menschen auf der Erde. Setzt sich der Trend fort, könnten es anno 2050 bereits 9,8 Milliarden sein. Andere Quellen sprechen überhaupt von einer Verdoppelung des globalen Nahrungsbedarfs bis 2050. Und entsprechend mehr Proteine wird es auch brauchen, die als Grundbaustoffe der Zellen etwa in Haut, Haaren und Nägeln enthalten sind.
Als Teil einer 34 weitere Partner zählenden europaweiten Forschungsinitiative hat sich Drausinger mit seinem Team vom der Lebensmittelversuchsanstalt (LVA) in Wien für einen anderen, „traditionelleren“ Weg entschieden, als Heuschrecken und Mehlwürmer auf den Speiseplan zu bringen. Das aus Mitteln von Horizon 2020 geförderte Projekt „Seafood tomorrow“ ist mit Jahresbeginn gestartet. Innerhalb von drei Jahren wollen die Wissenschaftler – in enger Kooperation mit Produktionsbetrieben auf dem ganzen Kontinent – neue Lösungen für die Produktion und Verarbeitung von Fischen und Meeresfrüchten entwickeln. „Ziel ist, größere Mengen herzustellen, aber ohne schädliche Auswirkungen auf die Umwelt“, erklärt Drausinger.