Datenschutz: „Wir alle agieren im Graubereich“

Marin Goleminov / Die Presse
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Seit zehn Wochen sind die neuen Datenschutzregeln in Kraft. Viele Unternehmen und ihre Anwälte kämpfen mit den neuen Bestimmungen im Alltag noch mehr als erwartet. Am meisten macht ihnen die Unsicherheit zu schaffen.

Seit 25. Mai 2018 müssen Österreichs Unternehmen die Datenschutzs-Grundverordnung (DSGVO) berücksichtigen. Eines haben sie schon bemerkt: Die neue Rechtslage fordert die meisten Betriebe im Alltag mehr als erwartet. „Nachdem das Thema medial sehr hochgekocht wurde, haben die Menschen in Österreich dafür eine hohe Sensibilität. Viele von ihnen fordern ihre Rechte aktiv ein“, sagt Judith Leschanz, Vorsitzende des Vereins betrieblicher und behördlicher Datenschutzbeauftragter (privacyofficer). „Manche versuchen auch etwas herauszuholen, wenn sie einen Verstoß vermuten.“

Für Unternehmen bedeutet das, auf einmal mit einer Anfrageflut konfrontiert zu sein. Die Kunden wollen wissen, ob und wenn ja welche Daten über sie gespeichert sind. „Viele Konsumenten wollen diese Information nicht nur von ihrer Versicherung, ihrer Bank und Telekomprovidern haben, vielmehr fragen sie wahllos bei unzähligen Firmen an, auch wenn sie mit ihnen noch nie etwas zu tun hatten“, sagt Leschanz. Mit mehr Aufwand als bisher haben die meisten Unternehmen gerechnet, „dass es jedoch so viel mehr sein würde, haben wir alle nicht gedacht.“

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