Wenige Firmen brachten höchste Rendite

Die größte Position ist Amazon.
Die größte Position ist Amazon.REUTERS
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Die Strategie, in nur wenige „Superstar-Unternehmen“ zu investieren, war auf Fünfjahressicht eine der besten.

Mit der These, dass ein paar Giganten die Welt beherrschen werden, hat ein kleiner Fonds 99 Prozent der Konkurrenz geschlagen. Der HCP Focus, der rund 50 Millionen Euro verwaltet, hat in den vergangenen fünf Jahren einen durchschnittlichen jährlichen Ertrag von 20 Prozent erzielt und damit 99 Prozent der vergleichbaren Fonds übertroffen, wie aus Bloomberg-Daten hervorgeht. Die Rendite des Fonds beträgt in diesem Jahr bis Juni 15 Prozent.

Ernst Grönblom, der den Fonds bei Helsinki Capital Partners verwaltet, hat schon früh die These vertreten, dass der größte Teil des neuen Shareholder-Value von nur einer kleinen Gruppe von Unternehmenkommt – was sich dann als richtig herausstellte. „Der Markt unterschätzt und missversteht systematisch die Stärke des Winner-take-all-Phänomens“, sagte Grönblom. Die globale Aktienmarktrallye in den vergangenen Jahren wurde von einer Handvoll Technologieunternehmen wie Apple und Amazon angetrieben, da neue Technologien es den weltgrößten Unternehmen ermöglicht haben, Umsatz und Gewinn massiv zu steigern.

Der Fondsmanager, der zuvor als Rechtsanwalt und Berater gearbeitet hat, versucht, „Superstar-Unternehmen“ frühzeitig zu identifizieren. Der Fonds enthält nur zwölf Positionen. „Wenn Sie überhaupt Alpha (Mehrertrag gegenüber dem Markt) generieren wollen, müssen Sie es mit einem sehr, sehr konzentrierten Portfolio tun.“ Seine größte Position ist Amazon, in die Grönblom bereits im Jahr 2004 investiert hat. Seit damals hat sich der Kurs der Amazon-Aktie ver-36-facht. „Das Unternehmen wird nicht mehr in dem Ausmaß weiter wachsen, weil es nun so extrem groß ist“, sagte er. „Es wird aber die nächsten fünf bis zehn Jahre viel stärker wachsen als der Marktdurchschnitt. Der Fonds hält auch den chinesischen Onlinehändler Alibaba, den Suchmaschinenbetreiber Baidu sowie das soziale Netzwerk Facebook aus den USA. Eines der jüngsten Investments des Fonds ist die Online-Kreditbörse LendingTree, deren Aktien Grönblom Anfang des Jahres gekauft hat. Heuer hat die Aktie nachgegeben, doch seit fünf Jahren hat sie sich verdreizehnfacht. Der Fondsmanager ist zuversichtlich: „Sie sind Vermittler und Makler“, sagte er. „Was diese Märkte interessant macht, sind Netzwerkeffekte. Netzwerkeffekte gab es schon immer, aber in digitalen Unternehmen sind sie stärker als normal, was solche Winner-take-all-Situationen schafft.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.08.2018)

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