Beifahrer starb in Bayern durch Geschoss aus Jagdgewehr

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Eine Obduktion förderte die Todesursache des während der Fahrt verstorbenen Mannes zutage. Nun will das Landeskriminalamt die Waffen von 16 Jägern untersuchen.

Der plötzliche Tod eines 47-jährigen Mannes sorgte in Bayern für Aufsehen. Er sackte auf dem Beifahrersitz eines Autos in Nittenau zusammen. Nun brachte die Obduktion die Todesursache zutage: Er wurde von einem Geschoss aus einem Jagdgewehr getroffen, teilte die Polizei am Dienstag mit. Zuvor war die Fensterscheibe zerborsten. Der Fahrer des Autos versuchte vergeblich, dem verletzten Mann zu helfen.

Zum Zeitpunkt des Unglücks waren nahe der Bundesstraße 16 mehrere Jäger unterwegs. Die Polizei stellte mehrere Jagdgewehre sicher. Ob das Projektil einem dieser Gewehre zugeordnet werden kann, war zunächst unklar. Nähere Erkenntnisse soll ein Schussgutachten eines Sachverständigen des Landeskriminalamts liefern.

Jageverein geht von "tragischem Unfall" aus

Nach Einschätzung der Jagdvereinigung Nittenau wurde der 47-Jährige von einem Querschläger getroffen. "Es muss ein tragischer Unfall während einer Erntejagd gewesen sein", sagte der Vorsitzende Otto Storbeck der "Passauer Neuen Presse" (Dienstag). Bei dieser Jagdvariante umstellen die Jäger ein Feld, in dem Wildtiere nach Nahrung suchen.

Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands sind im vergangenen Jahr zwei Menschen durch Schusswaffen bei der Jagd gestorben und zwei verletzt worden. Im Jahr 2016 seien neun Menschen verletzt worden.

Erst Mitte Juli war es in Thüringen zu einem tödlichen Jagdunfall gekommen. Ein 56-jähriger Jäger wurde bei einer Erntejagd in einem Feld von einer Kugel getroffen und starb. Wenige Tage zuvor war ein sechsjähriges Mädchen in einer Kleingartenanlage im thüringischen Großsaara angeschossen worden und musste operiert werden. Im März hatte ein 76-jähriger Jäger in Niedersachsen lebensgefährliche Verletzungen erlitten, als sich aus dem ungesicherten Gewehr seines Schwiegersohnes ein Schuss löste.

(APA/dpa)

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