Rätsel 4. Diese kuriose Frage wurde den Anwärtern der Eliteuniversität Oxford gestellt. Im Fach Physik. Wissen Sie die Antwort?
"Was passiert, wenn man eine Ameise fallen lässt?" - Diese Frage ist ernst gemeint, erst vor kurzem wurde sie an der Fakultät für Physik in Oxford gestellt. Gehen Sie bei Ihrer Antwort auf den wissenschaftlichen Aspekt des Ameisenfalls ein.
Großer Luftwiderstand
Die Ameise - sofern sie zu den flügellosen Arten zählt - wird von der wechselseitigen Anziehungskraft zwischen Erde und Tier gleich nach unten gezogen und fällt mit wachsender Geschwindigkeit zu Boden. Aber am Ende des Falles macht es nicht "platsch". Sie landet ganz weich.
Ameisen sind so klein und leicht, dass ihr Fall vom Luftwiderstand erheblich gebremst wird. Bei ihrem Fall kollidiert die Ameise mit zahllosen Luftmolekülen. Ein menschlicher Fallschirmspringer erreicht eine maximale Geschwindigkeit von 50 bis 90 Metern pro Sekunde (180 bis 324 km/h).
Gleitflug
Bei den Ameisen hingegen ist die Endgeschwindigkeit so gering, dass sie sacht zu Boden schweben. Zudem streckt die Ameise ihre Beine aus, um den Luftwiderstand zu erhöhen und den Sturz zu kontrollieren. Schließlich geht die Ameise in einen sanften Gleitflug von vier Metern pro Sekunde (ca. 12 km/h) über. Sie landet unbeschadet.
Komplexes Zusammenspiel von Kräften
Das dritte newtonsche Axiom besagt, dass jede Aktion (Kraft) eine gleich große Reaktion (Gegenkraft) auslöst. Das Fallenlassen der Ameise bewirkt einen nicht wahrnehmbaren Impuls auf der Hand. Die Ameise - mit ihrer verschwindend kleinen Masse - zieht auch die Erde an, nicht nur umgekehrt.
Schlussendlich gibt es die Chaostheorie: Wenn man auf einer Seite der Welt eine Ameise fallen lässt, löst das auf der anderen Seite eventuell einen Orkan aus. So wie auch der Flügelschlag eines Schmetterlings fatale Konsequenzen haben könnte.
Die Physikanwärter haben hier jede Menge Stoff, um ihre Abhandlung über den Ameisenfall zu verwirklichen.
Die Serie "Halten Sie sich für schlau" konfrontiert Sie mit Problemen, für die Sie am besten selbst eine Lösung finden. Die richtige Antwort finden Sie natürlich stets auch im Artikel. Die aktuelle Frage stammt aus dem Buch "Halten Sie sich für schlau? Die berüchtigsten Testfragen der englischen Eliteuniversitäten" von John Farndon.