Warum weint eigentlich nur der Mensch?

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Emotionales Weinen gilt bis heute als etwas Menschliches. Mensch und Tier bilden Tränen, um das Auge feucht zu halten und zu schützen.

Selbst die Pferde sollen geweint haben, als sie vom Tod ihres Herrn Patroklos am Schlachtfeld gehört hatten, schrieb Homer einst in seiner „Ilias“. „Wir wissen bis heute nicht, ob Tiere tatsächlich emotional weinen“, sagt dazu Evolutionsbiologin und Anthropologin Sylvia Kirchengast von der Uni Wien. „Emotionales Weinen gilt, zumindest aus heutiger Sicht, als typisch menschlich.“

Dabei bilden sowohl das Tier als auch der Mensch Tränenflüssigkeit, um die Augen feucht zu halten oder Fremdkörper herauszuspülen. „Das machen auch Frösche oder Reptilien, man spricht also nicht umsonst von Krokodilstränen“, sagt Kirchengast. Bei einer Verkühlung oder Allergie tränen – bei Mensch und Tier – ebenfalls die Augen. In der Flüssigkeit gebildete Immungloboline sollen das Auge gegen Krankheitserreger wappnen. Um es gut zu reinigen, sollten beim Weinen möglichst viele Tränen im Auge bleiben: „Sie werden über die Tränenkanäle durch die Nase abgeleitet. Daher rinnt meist auch die Nase, wenn man weint“, so Kirchengast.

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