Die gescheiterten Helden von Prag

Bilder, die keinen kaltließen: Protestierende auf Sowjetpanzern.
Bilder, die keinen kaltließen: Protestierende auf Sowjetpanzern.(c) UIG via Getty Images (Sovfoto)
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Der 21. August 1968 war einer der Tage in der Zeit des Kalten Kriegs, die der Welt den Atem raubten. Die Invasion in die Tschechoslowakei beendete das Experiment eines Sozialismus „mit menschlichem Antlitz.“ War es nur eine Episode oder eine Zäsur?

Zuerst beginnen die Fensterscheiben zu klirren, dann die Gläser in den Vitrinen der Wohnungen. Mit diesen akustischen Elementen wird in der Verfilmung von Milan Kunderas Roman „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ das Überraschende, das Überwältigende signalisiert: Panzer dringen mitten in der Nacht in eine schlafende Stadt ein. Es ist Prag, das Morgengrauen des 21. August 1968.

Die Invasion war in völliger Funkstille abgelaufen, an zwanzig Punkten hatten die längst vorbereiteten Truppen der Warschauer-Pakt-Staaten Sowjetunion, Polen, Ungarn und Bulgarien die Grenzen überschritten und die Tschechoslowakei, die ebenfalls zu diesem Pakt gehörte, überfallen. Sie beendeten damit mit einem Schlag ein gesellschaftliches und politisches Experiment, nämlich das eines kommunistischen Systems „mit menschlichem Antlitz“, den sogenannten „Prager Frühling.“

Damit reiht sich dieser Augusttag ein in die Chronologie des Kalten Kriegs, in die Tage, die die Menschen mitfiebern ließen, vergleichbar nur mit Kuba-Krise, Ungarn-Aufstand sowie dem Bau und schließlich Fall der innerdeutschen Grenzmauer. Jedes Mal hielt die Welt den Atem an, so auch, als die Fernsehbilder von den Panzern am Wenzelsplatz zu sehen waren.

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