Arbeitsmarkt: Im Vorjahr gab es weniger Beschäftigte, aber mehr Teilzeitjobs

Die Zahl der Erwerbstätigen in Österreich sank um 12.300.

Wien (b.l.). Im Krisenjahr 2009 gingen 60.400 Vollzeitstellen verloren, dafür kamen 48.100 Teilzeitjobs dazu. Diese Zahlen gab die Statistik Austria am Donnerstag bekannt. Insgesamt fiel die Zahl der Erwerbstätigen in Österreich im Jahresdurchschnitt um 12.300 auf 4.077.700.

Der Abbau der Vollzeitstellen betraf vor allem Männer. Vom Zuwachs bei den Teilzeitjobs profitierten überwiegend Frauen. Die Folge: Bei den 15- bis 64-jährigen Männern sank der Anteil der Erwerbstätigen von 72,1 auf 71,6Prozent, bei den Frauen stieg er von 65,8 auf 66,4 Prozent. Frauen arbeiten zu 43Prozent Teilzeit, Männer zu knapp neun Prozent.

Industrie und Bau stark betroffen

Besonders stark rückläufig war die Zahl der Selbstständigen und Mithelfenden, während jene der unselbstständig Erwerbstätigen leicht auf 3.532.300 anstieg. In der Industrie und im Bau gingen die meisten Stellen verloren. Im Handel verschwanden Vollzeitplätze, dafür kamen Teilzeitjobs dazu. Zuwächse, vor allem bei Teilzeit, gab es im Gesundheitswesen und im Gastgewerbe.

Die Zahl der Arbeitslosen kletterte um 42.100 auf 204.400. Die Arbeitslosenquote legte von 3,8 auf 4,8Prozent zu. Die Statistik Austria legt bei ihrer Erhebung andere Zahlen zugrunde als das Arbeitsmarktservice: Als erwerbstätig gilt, wer bei einer Befragung angibt, in der vergangenen Woche mindestens eine Stunde gearbeitet zu haben – oder einen Job zu haben, aber gerade auf Urlaub oder krank zu sein. Arbeitslos ist, wer angibt, in den vergangenen vier Wochen aktiv nach Arbeit gesucht zu haben.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.03.2010)

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