In einem Wimpernschlag ins All und retour

„Die Grazer Messdaten sind international die genauesten“, sagt Georg Kirchner, Leiter der Forschungsgruppe des Instituts für Weltraumforschung am Observatorium Lustbühel – hier mit Physiker Michael Steindorfer und Elektrotechniker Franz Koidl (v. l. n. r.).
„Die Grazer Messdaten sind international die genauesten“, sagt Georg Kirchner, Leiter der Forschungsgruppe des Instituts für Weltraumforschung am Observatorium Lustbühel – hier mit Physiker Michael Steindorfer und Elektrotechniker Franz Koidl (v. l. n. r.).(c) J. J. Kucek
  • Drucken

Seit rund 40 Jahren messen Forscher vom Grazer Observatorium Lustbühel aus die Entfernung von Satelliten zur Erde. Die Daten verraten Details über deren Entwicklung. Außerdem wird vom Boden aus Weltraumschrott aufgespürt.

Wer den klaren Nachthimmel im Osten von Graz beobachtet, entdeckt einen feinen, grünen Strahl, der in den Himmel führt. Er setzt sich aus unzähligen kurzen Laserpulsen zusammen, die Wissenschaftler des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vom Observatorium Lustbühel aus ins All schießen. Sie werden an den Reflektoren der bis zu 36.000 Kilometern entfernten Satelliten zurückgeworfen, die sich mit einer Geschwindigkeit von sieben bis acht Kilometern pro Sekunde bewegen. Man müsse also sehr genau zielen, erklärt Georg Kirchner, der die Forschungsgruppe leitet.

Die Absicht dahinter klingt zunächst ein wenig abstrakt: „Wir messen die Laufzeit, wie lang das Licht hin und zurück braucht, und berechnen daraus die Entfernung“, so Kirchner. Diese Laufzeit kann für Satelliten in niedriger Bahnhöhe von circa 500 Kilometern zwei, für die aktuellen Galileo-Satelliten in rund 23.000 Kilometern Höhe 160 Millisekunden (Tausendstelsekunden) betragen. Zum Vergleich: Ein menschlicher Wimpernschlag dauert etwa 100 Millisekunden. Bei diesen Messungen sind die Forscher Weltspitze. „Es gibt nur wenige, die können, was wir können. Und unsere Daten sind im internationalen Vergleich nach wie vor die genauesten“, sagt Kirchner.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.