Iran verzichtet auf 300 Millionen Euro aus Hamburg

Die Europäisch-Iranische Handelsbank "eihbank"
Die Europäisch-Iranische Handelsbank "eihbank"REUTERS
  • Drucken

Ein Geldtransporter hätte 300 Millionen Euro von Hamburg in den Iran bringen sollen. Daraus wird vorerst nichts.

Die Europäisch-Iranische Handelsbank (eihbank) verzichtet Insidern zufolge vorerst auf den umstrittenen Transfer von rund 300 Millionen Euro in bar in den Iran. Das Hamburger Geldhaus habe die Finanzaufsicht BaFin informiert, das Vorhaben zunächst nicht weiter zu verfolgen, sagten zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Darüber hatten zuvor die "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR berichtet. Die BaFin und die Bundesbank lehnten eine Stellungnahme ab, von der eihbank war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Der Iran wollte Guthaben der eihbank in Höhe von rund 300 Millionen Euro von ihrem Bundesbank-Konto abheben und in die Islamische Republik bringen. Hintergrund waren die neuen US-Sanktionen nach der Aufkündigung des Atomabkommens durch US-Präsident Donald Trump. Das Vorhaben hatte für scharfe Kritik der USA gesorgt. US-Botschafter Richard Grenell hatte die Bundesregierung aufgefordert, einzugreifen und einen Bargeld-Transfer zu stoppen.

Die Bundesbank hatte angesichts des Streits um die Bargeldabhebung ihre Allgemeinen Geschäftsbedingungen geändert. Nach den am 25. August in Kraft getretenen Änderungen behält sie sich vor, vom Bargeld-Geschäftspartner Erklärungen und Zusicherungen zum Zweck des beabsichtigten Geschäfts zu verlangen. Sie kann nun auch "unter engen Voraussetzungen den Abschluss des Geschäfts verweigern". Die BaFin untersucht Insidern zufolge bereits seit einiger Zeit die Vorkehrungen der eihbank gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. 

(APA/dpa/Reuters)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.