"Wir lassen uns das Leben nicht verbittern"

Wellenreiten auf dem Wannsee: Heinz Rühmann und seine zweite Ehefrau Hertha Feiler 1939
Wellenreiten auf dem Wannsee: Heinz Rühmann und seine zweite Ehefrau Hertha Feiler 1939(c) Hans Schaller / akg-images / pic (Hans Schaller)
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Das war eigentlich nicht vorgesehen: Erfolgreiche Künstler in Nazideutschland mit einem jüdischen Ehepartner. Ein neues Buch erzählt über die großen Filmstars und die Liebe in Zeiten des braunen Terrors. Eine Geschichte von Anpassung und Opferbereitschaft.

Mein Führer! Ich lebe mit meiner Frau seit 25 Jahren in glücklichster Ehe. Ich bin vollkommen arischer Abstammung, während meine Frau Jüdin ist. Die für Juden geltenden Ausnahmegesetze behindern mich außerordentlich, insbesondere zermürben sie mich seelisch, wenn ich ansehen muss, wie meine Frau, die so viel Gutes für mich getan hat, dauernd abseits stehen muss.“ Der Mann, der hier am 24. Oktober 1938 an den deutschen Reichskanzler Adolf Hitler schrieb, wollte seine Frau Bianca befreit sehen von den Diskriminierungen des Alltags. Er unterzeichnete den Brief mit „Heil mein Führer, Hans Moser.“

Moser war ein Publikumsliebling, Hitler mochte den nuschelnden österreichischen Schauspieler sehr, während Joseph Goebbels ihn als „unarisch“ verachtete. So umging Moser den Instanzenweg, eigentlich wäre Propagandaminister Goebbels als Präsident der Reichskulturkammer für die Künstler zuständig gewesen. Das Gnadengesuch direkt an den „Führer“ war aussichtsreicher. Bianca wurde eine Art „Ehrenarierin“, sie übersiedelte nach Budapest. Eine Scheidung kam für Hans Moser nicht in Frage.

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