Berliner Staatsoper: Medea in der Garage

Sonya Yoncheva als Médée (l.) in der Berliner Staatsoper. Im nächsten Sommer wird diese Cherubini-Oper bei den Salzburger Festspielen zu sehen sein.
Sonya Yoncheva als Médée (l.) in der Berliner Staatsoper. Im nächsten Sommer wird diese Cherubini-Oper bei den Salzburger Festspielen zu sehen sein.(c) Bernd Uhlig
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Die Berliner Staatsoper Unter den Linden eröffnete ihren Premierenreigen mit einer unterschiedlich gelungenen Produktion von Cherubinis dreiaktiger „Médée“.

Ein Drama in einer abgehausten Tiefgarage zwischen Kisten? So präsentiert sich die Szenerie der neuen Berliner „Medea“. Einfach ist das Sujet nicht zu bebildern, will man es so vielschichtig assoziativ darstellen, wie es sich Andrea Breth und ihr Bühnenbildner Martin Zehetgruber offensichtlich vorgenommen haben. Dass man mit dieser Bühnenarchitektur ein Zollfreilager imaginieren will, in dem Millionenwerte von Kunst steuersparend gebunkert werden, um so daran zu erinnern, dass es sich beim „Goldenen Vlies“, mit dem diese Medea-Geschichte ihren Anfang genommen hat, auch um Raubkunst handelt, erschließt sich beim bloßen Hinsehen nicht. Dafür bedarf es schon eines Blicks in das Programmheft.

Wäre es nicht besser gewesen, sich statt solcher Überlegungen eindrücklicher mit den Figuren auseinanderzusetzen? Das beginnt schon bei der Titelfigur: Médée bloß als Leidende darzustellen, wie es hier geschieht, wird ihrer Vielschichtigkeit nicht gerecht. Noch dazu zeigt sie eine Unschlüssigkeit, die selbst ihr finales Handeln nur wenig glaubwürdig macht. Dabei steht mit der phasenweise lautstark agierenden, in den Höhen unterschiedlich strahlenden Sonya Yoncheva eine geeignete Darstellerin zur Verfügung.

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