Juncker: "Für Herrn Orbán ist kein Platz mehr in der EVP"

Viktor Orbán
Viktor Orbánimago/PuzzlePix
  • Drucken

Der EU-Kommissionschef hält Äußerungen des ungarischen Regierungschefs für unvereinbar mit den Werten von Europas Christdemokraten.

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker plädiert für einen Ausschluss des ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán aus der Europäischen Volkspartei (EVP). "Für Herrn Orbán ist kein Platz mehr in der EVP", sagte Juncker der französischen Zeitung "Le Monde" (Samstagsausgabe).

Er halte viele Äußerungen des Rechtspopulisten Orban für unvereinbar mit den "christdemokratischen Werten, auf denen die EVP fußt", sagte Juncker.

Orbáns Partei Fidesz gehört wie CDU und CSU der konservativen EVP-Fraktion an, der größten Parteiengruppe im Europaparlament. Europas Christdemokraten sind über die Frage gespalten, ob die Fidesz der Fraktion auch noch nach der Europawahl im kommenden Mai angehören soll.

Der luxemburgische Christdemokrat Juncker betonte, Orban müsse "mindestens garantieren, dass er die Grundwerte und das Wahlprogramm der EVP respektiert".

"Hallo Diktator"

Mitte September hatte das Europaparlament ein Strafverfahren gegen Ungarn eingeleitet, weil es durch Orbáns Regierung EU-Grundwerte wie die Pressefreiheit verletzt sieht. Im äußersten Fall könnte das Verfahren bis zum Entzug von Stimmrechten auf europäischer Ebene führen.

Juncker sieht Orbán bereits länger kritisch. Bei einem EU-Gipfel in Riga 2015 begrüßte er ihn einmal mit den Worten "Hallo Diktator".

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.