Mate 20 Pro: Damit greift Huawei nach der Spitze am Smartphone-Markt

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Unter dem Motto "A Higher Intelligence" lud Huawei zur Präsentation des Mate 20 und Mate 20 Pro in London.

Das Mate 20 und Mate 20 Pro sollen Huawei im Weihnachtsgeschäft helfen, sich gegen Apple und Samsung zu positionieren. Ein Vorhaben, das durchaus gelingen kann. Mit dem Mate 20 Pro hat der chinesische Hersteller ein Gerät im Rennen, dass - zumindest laut Datenblatt - mehr kann als das iPhone Xs und das Galaxy Note 9.

Das Mate 20 Pro ist das Vorzeige-Smartphone von Huawei. Es hat im Vergleich zum Mate 20 in allen Bereichen mehr zu bieten. Äußerlich unterscheiden sich die Geräte auf der Vorderseite nur gering. Das Mate 20 bietet einen 6,5 Zoll großen FHD+ Bildschirm. Das Mate 20 Pro ist eine Spur kleiner, aber hat dafür ein 2K-Display. Dafür ist ein größerer Speicher mit an Bord. Sechs Gigabyte RAM und 128 Gigabyte interner Speicher bietet das Pro-Modell.

The Huawei Mate 20 Pro smartphone is seen on display at a launch event in London
The Huawei Mate 20 Pro smartphone is seen on display at a launch event in LondonREUTERS

Wie auch beim Galaxy Note 9 können die Mate-Modelle zwei SIM-Karten verdauen. Es ist auch möglich stattdessen eine SD-Karte für zusätzlichen Speicher einzusetzen. Statt micro- setzt Huawei hier auf einen neuen, eigenen Standard. Die NanoSD soll um einen Millimeter kleiner sein als der microSD-Standard. Wieviel die Karten kosten sollen und welche Speichergrößen es geben wird, war während der Präsentation nicht zu erfahren.

Nicht nur von der herkömmlichen SD-Karte müssen sich die Nutzer endgültig verabschieden. Auch der Klinkenstecker hat ausgedient. Wer dennoch kabelgebunden Musik hören will, muss auf einen Adapter zurückgreifen.

Die neuen Huawei-Geräte können kabellos andere Geräte laden. Mit einem Akku von 4000 mAh und einem 4200 mAh Akku im Mate 20 Pro sollen die Geräte deutlich länger durchhalten, als die der Konkurrenz. Das versprach Huawei mehrmals während der Präsentation. Zudem unterstützen Huaweis neue Smartphones die sogenannte SuperCharge Technologie: Wenn beispielsweise ein Huawei Mate20 an einen 40W Huawei SuperCharge-Adapter angeschlossen ist, können 25 Prozent des Akkus in 10 Minuten bzw. 70 Prozent in lediglich 30 Minuten aufgeladen werden.

Apple und Samsung mussten oft für Vergleiche herhalten. Und in jedem der Fälle ging naturgemäß Huawei als Gewinner hervor. Ob sich das in der Praxis bewahrheiten wird, bleibt abzuwarten.

Zumindest die angekündigten Funktionen sind vielversprechend. Zusätzlich zum kabellosen Laden, ist Huawei einer der ersten mit einem Fingerprint-Scanner im Display; zumindest beim Mate 20 Pro. Egal wo man künftig seinen Finger auflegt, kann man das Gerät damit entsperren.

Eine "höhere Intelligenz" am Boden der Tatsachen

(c) Huawei

Der Prozessor steht ganz im Zeichen der Künstlichen Intelligenz. Bei der realen Verwendung wurde von Richard Yu (Smartphone-Chef bei Huawei) vor allem die Funktionalität bei der Kamera betont. Die Hauptkamera beim Mate 20 Pro besteht aus drei Kameras. Die Leica-Kamera wird untersützt von einem Blitz. In einem Viereck wurden diese auf der Rückseite positioniert. Das mutet im ersten Blick ein wenig irritierend an. Die Kamera nimmt viel Platz ein und ist sehr prominent platziert. 40-, 20- und 8-Megapixel sollen mit Hilfe des Prozessors die perfekten Bilder liefern. Im Gegensatz zum P20 Pro bietet die Kamera ein Leica-Ultra-Weitwinkelobjektiv, das eine Brennweite hat, die "einer 16mm Full-Frame-Kamera" entspricht.

Auf der IFA in Berlin wurde der neue Kirin 980 vorgestellt. Der Chip wurde im 7nm-Prozesstechnologie gefertigt. Damit ist es möglich 6.9 Milliarden Transistoren im Kirin 980 Prozessor in einer Größe von nur 1 cm2 abzubilden. Verglichen mit dem 10nm-Prozess liefert das neue "Chipset um 20 Prozent mehr Leistung und 40 Prozent mehr Effizienz", laut Yu.

Huawei nimmt nicht nur beim Versuch einen neuen Standard durchzudrücken, Anleihen bei Apple. Auch der Notch - die Aussparung auf der Oberseite des Displays - gehört mittlerweile zur Standardausstattung. Beim Mate 20 fällt sie relativ zurückhaltend und dezent aus. Beim Pro hingegen mit knapp drei Zentimetern relativ üppig. Das liegt aber daran, dass man sein Gerät auch mit Gesichtserkennung entsperren kann. Außerdem können 3D-Scans durchgeführt werden. Zum Beispiel von einem Stofftier, das dann in der Kamera-App durch Augmented Reality "zum Leben erweckt" wird. (Im Ticker gibt es dazu ein Demovideo von Huawei)

Das Mate 20 scheint auf den ersten Blick eine konsequente Weiterführung dieser Huawei-Smartphone-Serie. Beim Mate 20 Pro haben die Chinesen alles reingepackt, was an aktuellen Technologien verfügbar ist. Dafür scheint der Preis verglichen mit den Konkurrenzmodellen mit 999 Euro nahezu vernünftig. Es wird in den Farben Twilight, Blau und Schwarz in Österreich erhältlich sein. Ende Oktober sollen beide Geräte in den Verkaufsregalen landen.

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In einem Aufwasch hat Huawei auch noch ein Monster-Smartphone mit mehr als sieben Zoll Bildschirmdiagonale vorgestellt. Das Mate 20 Max wird aber hierzulande nicht angeboten werden. Ebenfalls vorgestellt wurde eine neue Smartwatch, die in zwei Versionen erhältlich sein wird. Die Watch GT Sport soll 199 Euro kosten und die Classic-Variante 229 Euro. Spannend ist dabei die angekündigte Funktion, dass die Uhr in der Lage sein wird, Schwimmlagen zu erkennen. Daran sind bislang die Konkurrenten gescheitert.

Disclaimer

Die Reise zur Präsentation des Mate 20 Pro findet auf Einladung von Huawei statt. Die Berichterstattung erfolgt in redaktioneller Unabhängigkeit.

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