Erstmals seit sieben Jahren besucht wieder ein japanischer Premier die Volksrepublik. Infolge des Handelsstreits mit den USA buhlt China um Tokio, das sich wiederum nach dem Platzen des TPP-Abkommens strategisch neu orientiert.
Peking. Autos der Marke Nissan brannten, Sushi-Lokale wurden demoliert – Tausende Demonstranten liefen durch Pekings Straßen und brüllten: „Nieder mit den Japanern“. Dabei sind Demonstrationen im autoritären China normalerweise gar nicht erlaubt.
Vor sechs Jahren war das. Damals erreichte der Streit zwischen China und Japan um ein paar unbewohnte Inseln im Ostchinesischen Meer einen Höhepunkt. Dieser Konflikt ist – wie viele andere – bis heute nicht gelöst. Der größte Vorwurf aus Peking: Japan habe die an der chinesischen Bevölkerung verübten Gräueltaten während des Zweiten Weltkriegs bis heute nicht ausreichend aufgearbeitet. Trotzdem herrscht zwischen beiden Streithähnen nun plötzlich eitel Sonnenschein.