Ein UN-Paket für die Veränderung

Das Wort Pakt ist belastet, Migration auch. Ein neues Kompositum muss her.

Warum ist der Begriff „Pakt“ wieder einmal so umstritten? Die Bastelgruppe Etymologie im Gegengift glaubt, sein Kompositum ist schuld. Bei uns in Erdberg reicht es schon, „Migration . . .“ zu sagen – schon verfallen sensiblere Bürger in Hysterie und erinnern sich an Horden von Hunnen, die Wien verwüsten. Wenn man dann aber noch das Wort „Pakt“ hinzufügt, ist der Weltuntergang nah. Allein jener von Hitler und Stalin straft doch alle Vertragstreue Lügen. Solche Typen verstehen nicht, was der reformfreudige Papst Gregor IX. mit „Pacta sunt servanda“ meinte. Wer das in modernen Zeiten einmahnt, wird ausgelacht. Diktatoren entsichern zudem ihre Pistolen.

Für die alten Römer war ein Pakt übrigens formlos, rechtlich nicht klagbar, im Unterschied zum Kontrakt. Deshalb ist solch ein Papier praktisch für jene Regime, die es nur als Zierde brauchen und ohnehin nie einhalten wollen. Was ist etwa ein Pakt mit Wahhabiten wert, selbst wenn diese in der Menschenrechtskommission sitzen? Nichts.

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