Norbert Mayer
Madama Butterfly wird zur modernen Samenjägerin
Puccinis Oper ist Ausgangspunkt für Kulturkritik: Satoko Ichihara dreht den Spieß um.
Boykott ist selten wirksam und bei Büchern dubios
Soll man auf russische Dichter verzichten, weil in Moskau ein größenwahnsinniger Diktator herrscht? Bitte keine Zensur!
Elon Musk will ja mit Twitter nur spielen
Zocker, die am Donnerstag Aktien von Twitter abstießen und von Tesla kauften, konnten am Freitag stattliche Gewinne lukrieren. Möglich, dass sich dieses Spiel bis Jahresende noch mehrfach wiederholt. Ein Milliardär dürfte wissen, wie es geht.
Martin Kušej: Ich hatte Angst wegen meines schrecklichen Kärntner Dialekts
Der Burgtheater-Direktor hat ein Buch verfasst: Kušej. Hinter mir weiß. Ein Gespräch über Katholizismus, Kärnten, vor allem aber über die große Liebe zur Bühne.
In diesem jüdischen Haus stirbt Österreich
Tom Stoppard verarbeitet in Leopoldstadt seine eigene Familiengeschichte. Das historische Drama ist zum ersten Mal in Österreich zu sehen: eine wichtige, aber auch problematische Aufführung.
Peter Handke: Ein Vorsinner, ein Nachspinner
Österreichs Nobelpreisträger hat wieder ein Journal vorgelegt. Innere Dialoge an den Rändern sind Notate aus den vergangenen sechs Jahren, voller Sprachspiele und Reflexionen zum eigenen Werk, auf Du und Du mit ganz Großen.
Ein Sommernachtstraum in Graz: Gags! Gags! Gags!
Markus Bothe betont in seiner Inszenierung von William Shakespeares Komödie das Possen-Reißen. Puck kriegt bei erdigen Späßen sogar von Oberon Konkurrenz. Die Pointen zünden.
Nicht nur der Krieg, auch der Frieden kann Terror bringen
Unterwerft euch! ist kein guter Rat. Das Schicksal der Troerinnen sollte dafür ein warnendes Beispiel sein.
Die Nackten und die Toten nach Trojas Fall
Adena Jacobs hat frei nach Euripides und weiteren Quellen Die Troerinnen inszeniert. Wirkmächtige, barocke Bilder, chorisch gestaltet, vor allem aber Protagonistinnen, die mit hoher Intensität das Grauen des Kriegs zeigen.
Der gefangene junge Leser im Labyrinth des Kannibalen
Jacqueline Kornmüller gelingt im Theater Odeon in Wien eine bezaubernde Adaption von Haruki Murakamis Erzählung Die unheimliche Bibliothek. Die Strottern begleiten dieses kleine Gesamtkunstwerk musikalisch einfühlsam.
Das römische Recht kennt kein Mitleid für Schächer
Zur Passion gehören zwei Gekreuzigte links und rechts von Jesus. Die Evangelisten berichten über sie nicht eindeutig.
Derber Drag-Spaß mit Shakespeare
Die Josefstädter ergötzen mit Was ihr wollt. Torsten Fischer hat aus der Komödie eine flotte Männershow gemacht. Nur den Hofnarren spielt ernsthaft eine Frau.
Junge Liebe mit Kopftuch und Kapuze
Dschabber von Marcus Youssef verpackt kulturelle Umbrüche in eine Romanze. Anja Sczilinski inszenierte sie mit dem Studioensemble raffiniert humorvoll.
Moskaus Parallelaktion auf Twitter & Co.
Wer in sozialen Medien den Botschaften Russlands folgt, erfährt eine alternative Realität voll Zorn und Selbstmitleid. Das Prinzip dürften sie von Pippi Langstrumpf ausgeborgt haben: Ich mach' mir die Welt, widdewidde wie sie mir gefällt.
Souper mit Joyce und Proust sie reden über ihre Leiden
1922 gab es ein einmaliges Treffen im Majestic Hôtel. Mit Picasso, Strawinsky, Diaghilev und zwei Champions der Weltliteratur.
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