Literatur

Richard Powers: „Wir sollten alle etwas pflanzen“

Portrait of author novelist Richard Powers Photographed in Champaign Urbana June 2006 Champaign
Portrait of author novelist Richard Powers Photographed in Champaign Urbana June 2006 Champaign(c) imago/Aurora Photos (Katja Heinemann)
  • Drucken

Mit seinem neuen Roman „Die Wurzeln des Lebens“ ist der US-Autor diesen Freitag bei der Buch Wien 18 zu Gast. Ein Gespräch über Sinn und Wirkung des nicht-menschlichen Lebens. Und dass wir uns ändern müssen, um zu überleben.

Die Presse: Ihr umfangreicher neuer Roman besteht aus vier Abschnitten, die der Struktur eines Baums ähneln: Wurzeln, Stamm, Krone und Samen. Welcher Teil war beim Schreiben der erste?

Richard Powers: Es überrascht vielleicht nicht, dass ich zuerst den dramatischen Höhepunkt meines Buchs skizzieren musste – das Ende des Abschnitts „Stamm“ und den Beginn von „Krone“ –, ehe ich überhaupt die Geschichten mit dem Hintergrund der Charaktere beginnen konnte, von denen in „Wurzeln“ erzählt wird. Als ich dann im Detail diesen Abschnitt angefangen hatte, sah ich schließlich nach und nach, wie das ganze Buch enden würde. Ich sprang nach vor zu den „Samen“, um diese Sektion anzulegen, während ich sie noch klar und lebhaft im Kopf hatte. Erst dann ging ich zurück und füllte all die Teile des Buchs aus, von unten nach oben, wie es eben war. Als ich den zweiten Entwurf dieser groß angelegten Geschichte schrieb, erkannte ich, spät, dass mein Gesamtplan analog zu einem riesigen Baum strukturiert war! Als das klar wurde, gab mir das enorme Kraft, vom Baum wegzutreten, sodass sich die vier Teile des dicken Buchs wie von selbst füllten.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.