Der Bundespräsident drängt auf die "lückenlose" Aufklärung des Falles rund um einen Bundesheer-Offizier, der über 20 Jahre lang für Russland spioniert haben soll.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen drängt auf eine "lückenlose" Aufklärung des Falles rund um den Bundesheer-Offizier, der über 20 Jahre lange für Russland spioniert haben soll. "Spionage ist inakzeptabel", sagte der Bundespräsident gegenüber mehreren Tageszeitungen am Samstag.
Unterdessen wurden neue Details im Fall bekannt. Die "Salzburger Nachrichten" schreiben am Samstag unter Berufung auf ehemalige Berufskollegen, dass der mutmaßliche Spion auch NATO-Seminare und -Kurse besucht haben und Informationen daraus an Russland weitergegeben haben soll. Laut SN soll der "grundsätzlich geständige" Verdächtige ganz generell "weiche Informationen" geliefert haben: "Dazu gehört, wer hat welche Schwächen, welche Vorlieben bei Trinken und Essen sowie Stimmungsbilder innerhalb der Abteilungen beim Heer." Außerdem soll der gebürtige Salzburger Kontaktdaten aus dem Intranet des Heeres weitergegeben haben.
Wie die "Kronen-Zeitung" online berichtet, ging es allerdings nicht nur um "weiche Informationen". Er soll neben "Persönlichkeitsprofile über Mitglieder der Armeeführung" auch Details über Luftwaffe und Artilleriesysteme sowie "konkrete Lageberichte über die Migrationssituation" geliefert haben.
Laut SN war der Offizier vor seiner Pensionierung der Abteilung Strukturplanung im Verteidigungsministerium zugeteilt. Der Hinweis auf die Spionage-Aktivität sei von einem "deutschen Dienst" gekommen, schreibt der "Standard" ebenfalls am Samstag.
(APA)