Vor der für Herbst 2020 geplanten BER-Inbetriebnahme müssen nun auch noch Elektroleitungen komplett ausgetauscht werden.
Dem deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer platzte im April der Kragen: "Die ganze Welt lacht über den unvollendeten Hauptstadtflughafen in Berlin", kritisierte er. Jetzt hat die Welt wieder etwas zu lachen und wieder fließen ein paar Millionen in den immer noch unvollendeten Flughafen Berlin Brandenburg (BER), der ursprünglich 2011 in Betrieb gehen sollte. Grund ist ein Kabelpfusch an der südlichen Start- und Landebahn. Vor der für Oktober 2020 geplanten BER-Inbetriebnahme müssen die Elektroleitungen wegen Kurzschlussgefahr komplett ausgetauscht werden. Die Leitungen sind angegriffen, weil 70 Prozent der Kabelschächte an Südbahn unter Wasser stehen. Im schlimmsten Fall könnten die Probleme zur Einstellung des Flugbetriebes auf der Südbahn des Flughafens führen.
Die Betreiber erklären, bei dem Austausch handle es sich um "eine Vorsorgemaßnahme, die die Sicherheit und Funktionsfähigkeit weit über die Inbetriebnahme des BER im Oktober 2020 hinaus sicherstellt." Die Flughafengesellschaft (FBB) prüft laut "Tagesspiegel"-Informationen nun Regressforderungen gegen Firmen und Planer.
Bericht: Probleme schon seit 2016 bekannt
Der Aufsichtsrat bewilligte im August rund zehn Millionen Euro für diese Kabelsanierung. An die Öffentlichkeit kam das aber erst jetzt. Laut Informationen des "Tagesspiegels" sind die Probleme mit den Kabeln schon seit Wartungsarbeiten im Jahr 2016 bekannt. Oppositionspolitiker Christian Gräff (CDU) kritisiert: "Pfusch erfährt die Öffentlichkeit durch die Medien, statt von dem verantwortlichen Flughafenchef oder Aufsichtsrat. Das Pannenprojekt ist wieder eine Blackbox."
>>> Bericht auf "Tagesspiegel.de"
(Red.)