Das Kunstparadies ist zurzeit Wien – die Hölle ist Hamburg


Die Vienna Artweek läuft gerade unter dem Motto „Promising Paradise“. In Hamburg stellt Kunstfälscher Beltracchi seine Hybris aus.

Es gibt schöne Zeiten im Leben einer Wiener Kunstkritikerin. Und noch schönere. Etwa, wenn in einer Woche Künstler wie Ed Ruscha, Louise Lawler und David Hockney in Wien vorbeischauen. Letzterer übrigens gerade an dem Tag, als eines seiner Swimmingpool-Bilder in New York zum teuersten bisher bei einer Auktion versteigerten Werk eines noch lebenden Künstlers geadelt wurde. Da schlenderte er seelenruhig durch die Bruegel-Ausstellung im Kunsthistorischen. Von der er übrigens schwer begeistert war, wie der betagte Brite dem Museum mitteilte.

Natürlich wird viel geätzt in dieser Stadt – in regelmäßigen Abständen sieht jemand die „Eventisierung“ der Museen heraufdämmern. Und die Provinzialisierung der Kunstakademien. Die Überalterung des Galerienprogramms. Den geringen Frauenanteil. Am Ende stehen wir bei all dem besser da als anderswo – die Menschen hier lieben ihre Museen, die Akademien zählen zu den besten Europas, wir haben eine endlose Zahl an Off-Spaces und der Frauenanteil in Museumsleitungen und den Galerieprogrammen ist überdurchschnittlich. Bei all dem muss man ein „noch“ hinzufügen und anerkennen, dass vieles aus Nöten heraus entsteht.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.