Fußball, doch ein Abenteuer im Kopf

Leipzig-Keeper Yvon Mvogo hinterließ in Salzburg einen unglücklichen Eindruck.
Leipzig-Keeper Yvon Mvogo hinterließ in Salzburg einen unglücklichen Eindruck.APA/AFP/JOE KLAMAR
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Salzburgs Bullen beendeten mit dem 1:0 über Leipzig jede Stallorder-Diskussion und warten auf das Los für die K.-o.-Phase. Rapid gab mit dem 2:1 in Moskau ein Lebenszeichen ab.

Salzburg/Wien. Mit einem Tor waren alle Bedenken und Zweifel ausradiert. Salzburgs 1:0-Sieg im El Dosico gegen Leipzig beendete jede Diskussion darüber, ob es zulässig bzw. gerechtfertigt war, beide RB-Konzernklubs für die Europa League zuzulassen und sogar in einer Gruppe gegeneinander spielen zu lassen. Für viele Salzburger Fans war es zudem eine große Genugtuung, den stets nach ausgebildeten Jungbullen angelnden Schwesterklub, allen voran aber den ungeliebten Sportdirektor Ralf Rangnick zu besiegen.

In Salzburg wird wieder geträumt. Österreichs Serienmeister begeistert mit seinem Spiel, ob aber ein Erfolgslauf wie in der vergangenen Saison mit dem Erreichen des EL-Halbfinales möglich wird, bleibt abzuwarten. Zumindest drosselt Trainer Marco Rose die Euphoriewelle; er versucht es zumindest. Denn mit dem vorzeitigen Gruppensieg ist der Aufstieg bereits geschafft. Er sagt: „Die Leistung war ganz einfach top.“

Die Auslosung des Sechzehntelfinales erfolgt am 17. Dezember in Nyon, Salzburg (Spieltermine 14./21. Februar 2019) ist gesetzt.

Wer wohl Meister wird?

Rangnick bewies insofern Größe, als er sich vor Salzburgs Entwicklung verneigte. (Nicht nur) ihm ist klar, dass Österreichs Meister zum sechsten Mal en suite Salzburg heißen und damit 2019/20 erstmals in der Champions League vertreten sein wird. „Wenn sie so weitermachen, sind sie zu Weihnachten mit 21 Punkten vorn. Es stellt sich überhaupt nicht die Frage, dass Salzburg Meister wird. Es wäre großartig, wenn nächstes Jahr beide Mannschaften in der Champions League vertreten wären“, also auch Leipzig. Mit einem Konzernduell in der Millionenliga? Dann beginnt die Bullenstall-Diskussion erneut.

Grün-weißer Kraftakt

Rapid bleibt hingegen die „Wundertüte“ des österreichischen Fußballs. In der Liga um keine noch so ernüchternde Niederlage verlegen, schaffen die Grün-Weißen in der Europa League mitunter doch Erstaunliches. In Moskau 2:1 bei minus zwölf Grad zu gewinnen ist mehr als nur ein respektables Lebenszeichen. Damit sind die Chancen auf das Überwintern im Europacup intakt. Alles hängt nun vom Heimspiel gegen die Glasgow Rangers (13. Dezember) ab. Bereits ein Remis, ein simples 0:0, würde reichen und wäre immens hilfreich (siehe Artikel links).

Bei Trainer Didi Kühbauer machte sich Freude breit. Vor allem die Art und Weise, wie seine Mannschaft gewonnen habe, imponiere ihm. Er spürte die Rückkehr des Rapid-Geists, die letzte Viertelstunde des Spiels wurde nicht nur munter eingeklatscht, sondern fußballspielend gelebt. Eine Fortsetzung diese Kultur sei für ihn wichtig, bereits am Sonntag wartet der Alltag mit dem Spiel in Innsbruck. Der große Unterschied: Gegen Spartak war die Erwartungshaltung gleich null, gegen Wacker ist, bei weitaus angenehmeren Temperaturen, aber ein Sieg für den Tabellenachten Pflicht. Falls wieder ein Rückschlag erfolgt, ist das Meister-Play-off wohl endgültig nur noch Illusion. (fin)

LIGA-PROGRAMM

Samstag: Austria – St. Pölten, Mattersburg – Admira, Lask – Hartberg (je 17 Uhr).
Sonntag:
Salzburg – Altach, Innsbruck – Rapid (je 14.30), Sturm Graz – WAC (17).

DER NEUE LIGA-FUSSBALL

Conext 19 heißt der neue, einheitliche Spielball der Bundesliga und Zweiten Liga. Er kommt ab heute bis zum nächsten Winter in allen Ligaspielen zum Einsatz.

Auch in internationalen Partien wird der Adidas-Ball zu sehen sein, wenn er ab 2019 – in der EM-Qualifikation und bei der Frauen-WM in Frankreich – eingesetzt wird. Das Design wurde vom WM-Ball 1998, „Tricolore“, inspiriert.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 01.12.2018)

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