Der Kampf gegen Ebola – mitten im Krieg

Die gefährlichste Situation des Tages: Tropenarzt Christian Kleine beim Anziehen der Ebola-Schutzkleidung.
Die gefährlichste Situation des Tages: Tropenarzt Christian Kleine beim Anziehen der Ebola-Schutzkleidung.MSF/Alexis Huguet
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Der Ausbruch der tödlichen Viruserkrankung im Kongo ist der zweitschlimmste der Geschichte. Noch dazu findet er in einem Konfliktgebiet statt. Der Frankfurter Arzt Christian Kleine blendet diese schwierigen Umstände aus.

Kapstadt. Natürlich hört er die Schüsse in der Nacht. Einschlafen kann Christian Kleine, der für Ärzte ohne Grenzen das Ebola-Virus im Kongo bekämpft, aber dann doch recht schnell. Zum einen vertraut der Tropenarzt, der im „normalen Leben“ in der Missioklinik in Würzburg arbeitet, auf die Sicherheitsvorkehrungen. Zum anderen ist da die extreme Müdigkeit – nach Arbeitstagen, die morgens um sieben Uhr beginnen und erst viele Stunden nach Sonnenuntergang enden. „Ich konzentriere mich auf die Behandlung“, sagt Kleine. Alles andere klammere er so weit wie möglich aus.

Seit Mitte November gehört der auf Infektionskrankheiten spezialisierte Arzt zum Einsatzteam im Kongo. Wieder einmal – er war unter anderem im Jahr 2014 in Westafrika dabei, bei der bisher größten Ebola-Krise mit 11.000 Toten. Nun stellt er sich dem zweitschlimmsten Ausbruch des Virus: im Kongo, mit mittlerweile 453 Fällen und 268 Toten – mitten in einer Konfliktregion.

Rote Zonen sind tabu

Der Nordosten des Kongos wird von mehreren bewaffneten Rebellengruppen destabilisiert. Es gibt Rote Zonen, die die Mediziner nicht betreten können. „Das erschwert die Bekämpfung von Ebola erheblich, man kommt in die betroffenen Dörfer schlicht nicht rein“, sagt der 42-Jährige. „Das gab es noch nie.“

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