Chefdirigentin Oksana Lyniv verlässt Grazer Oper

KULTUR Sopranistin Kristine Opolais probt mit Dirigentin Oksana Lyniv Latvian soprano Kristine Opola
KULTUR Sopranistin Kristine Opolais probt mit Dirigentin Oksana Lyniv Latvian soprano Kristine Opola(c) imago/CTK Photo (imago stock&people)
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Überraschender Wechsel an der Grazer Oper: Chefdirigentin Oksana Lyniv verlässt das Haus nach nur drei Spielzeiten. Ihr folgt der Deutsche Roland Kluttig nach.

Oksana Lyniv, die erst 2017 zur Chefdirigentin der Grazer Philharmoniker und der Oper Graz bestellt worden war, wird ihren Vertrag nicht verlängern. Ihr folgt ab 2020/21 Roland Kluttig, teilten die Bühnen Graz am Freitag mit. Er ist seit 2010 Generalmusikdirektor am Landestheater Coburg und habe mit Produktionen wie "Lohengrin", "Parsifal", "Fidelio" für Furore gesorgt.

Lyniv war für drei Spielzeiten bestellt worden und hat seither zahlreiche Opernproduktionen und Konzerte geleitet. "Das musikalische Echo dieser Arbeit klang so rasch in die internationale Musikwelt, dass Oksana Lyniv innerhalb kürzester Zeit zahlreiche Anfragen für Dirigate bekam, die sie gerne übernehmen möchte", hieß es asu der Oper Graz. Sie selbst sagte: "Ich bin der Oper Graz und der Intendantin Nora Schmid dankbar, dass ich hier mein Wirken als Dirigentin mit den Grazer Philharmonikern weiterentwickeln konnte. Dass diese Arbeit so schnell eine solche internationale Ausstrahlung gewinnt, liegt auch an der Qualität des Orchesters und dem hohen künstlerischen Anspruch der Oper Graz."

Will als freischaffende Dirigentin arbeiten

Die Verpflichtungen einer Chefdirigentin ließen sich mit den internationalen Engagements nur sehr eingeschränkt vereinbaren, meinte Lyniv weiter. Daher habe sie sich entschlossen, als freischaffende Dirigentin zu arbeiten. "Bis dahin freue ich mich noch auf die Herausforderungen als Chefdirigentin der Grazer Philharmoniker und die schönen Aufgaben in Oper und Konzert."

Für die Intendantin der Oper Graz, Nora Schmid, ist diese Entwicklung ein Beweis für die internationale Strahlkraft der Oper Graz: "Es ist nicht das erste Mal, dass künstlerische Karrieren an unserem Haus einen entscheidenden Impuls erfahren. Ich freue mich für Oksana Lyniv, dass sich ihr solche Chancen eröffnen."

Roland Kluttig für drei Spielzeiten verpflichtet

Ab der Saison 2020/21 soll nun Roland Kluttig für zumindest drei Spielzeiten als neuer Chefdirigent der Grazer Philharmoniker und der Oper Graz wirken, analog zur Laufzeit des Vertrages von Nora Schmid. Kluttig hat in den vergangenen Jahren Neuproduktionen und Wiederaufnahmen an der Oper Frankfurt, der Hamburgischen Staatsoper, dem Nationaltheater Mannheim, der Opera National du Rhin, der Opéra Nice und der Oper Leipzig dirigiert.

Schmid sagte über Kluttig: "Er gab letzte Saison mit Dukas' 'Ariane et Barbe-Bleue' einen wunderbaren Einstand als Gast an der Oper Graz und wird in der aktuellen Spielzeit 'König Roger' von Karol Szymanowski (Premiere am 14. Februar 2019, Anm.) leiten. Ich bin glücklich darüber, dass wir ihn auf der Basis dieser kontinuierlichen Zusammenarbeit für die Position des Chefdirigenten gewinnen konnten." Der aus Deutschland stammende Kluttig (50) meinte: "Die Zusammenarbeit bei 'Ariane et Barbe-Bleue' in der vergangenen Saison war in jeder Hinsicht beglückend und erfolgreich. Ich habe in dieser Zeit die Arbeit mit den Grazer Philharmonikern, dem Chor, den Solisten und der musikalischen Abteilung dieses Hauses schätzen gelernt und stand über den gesamten Zeitraum hinweg in einem sehr guten und inspirierenden Austausch mit Nora Schmid und dem Leitungsteam der Oper Graz. Diese Arbeit jetzt bald noch weiter intensivieren zu können, ist eine große Herausforderung und Freude für mich."

(APA)

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