Die Organisatoren der Oscar-Verleihung überlegen offenbar, bei der kommenden Gala auf einen Moderator zu verzichten.
Einen Moderator für die kommende Oscar-Verleihung im Februar 2019 gab es eigentlich schon: Der US-Komiker Kevin Hart wurde gebeten, durch die Gala zu führen, sagte zu - und dann doch ab. Heftige Kritik an als schwulen- und frauenfeindlich empfundenen Witzen und Tweets veranlasste ihn vergangene Woche, die Moderation abzugeben. Er wolle "keine Ablenkung sein in einer Nacht, die von so vielen großartigen, talentierten Künstler gefeiert werden sollte."
Die Academy of Motion Pictures Arts & Sciences, die die Filmpreise vergibt, strauchelt nun offenbar, einen Nachfolger zu finden: Laut dem Branchenblatt "Variety" prüft die Academy, die von Harts Rückzug überrascht wurde, nun neue Optionen. Eine davon wäre laut Insidern, die Gala ganz ohne Moderator abzuhalten - und die Show einer Gruppe von verschiedenen Präsentatoren zu überlassen: "a bunch of huge celebs, something ‘SNL’ style, and buzzy people".
Zu provokant, zu brav?
Die Oscars werden traditionell von einem einzelnen Moderator präsentiert - in den letzten Jahren waren das etwa die Komiker Jimmy Kimmel, Chris Rock, Ellen DeGeneres oder Schauspieler Neil Patrick Harris. Als zuletzt ein Duo (2011: James Franco und Anne Hathaway) eingesetzt wurde, wurde die Show von Kritikern als "eine der schlechtesten Oscar-Übertragungen der Geschichte" gescholten.
Laut "Variety"-Quellen schreckt die Academy aber auch davor zurück, einen einzelnen Komiker einzusetzen, der umstritten oder provokant sein könnte. Sie steckt damit in einem Dilemma: Eine zu brave Show würde den Oscars, deren Einschaltquoten in den vergangenen Jahren kontinuierlich gesunken sind, nämlich auch kaum gut tun.
Die 91. Trophäen-Gala soll am 24. Februar über die Bühne gehen. Die Nominierungen werden am 22. Jänner 2019 verkündet.
(Red.)