Chinas Plan baut auf Daten, Daten, Daten

Dong Mingzhu.
Dong Mingzhu.(c) imago/VCG
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China strebt bei künstlicher Intelligenz an, Weltspitze zu werden. Um das zu erreichen, werden von Staat und Wirtschaft hemmungslos Daten gesammelt und verschränkt.

Dong Mingzhu ist in der ostchinesischen Metropole Ningbo eine bekannte Persönlichkeit. Die 64-jährige Unternehmerin leitet einen Klimaanlagenkonzern. Sie war schon mehrfach Delegierte des Nationalen Volkskongresses. Sie besetzt hohe Posten im gesamtchinesischen Frauenverband und sitzt in zahlreichen Aufsichtsräten. Und sie ist für ihre autoritäre Haltung bekannt. „Chinas eisernste Frau“ wird sie auch genannt. Mitarbeiter werden mit den Worten „Wo Schwester Dong geht, wächst kein Gras mehr“ zitiert.

So befürwortet sie den Plan der chinesischen Führung, in den nächsten zwei Jahren die Zahl der Überwachungskameras von derzeit 170 Millionen auf über 400 Millionen zu erhöhen. Sämtliche Straßenzüge, große Gebäude, ja selbst die öffentlichen Toiletten sollen mit Kameras bewacht werden, viele mit Gesichtserkennungssoftware ausgestattet. Mit wenigen Klicks kann man dann selbst auf unscharfen Bildern und in Menschenmengen Personen identifizieren, inklusive Alter und Bewegungsprofil. Kein Mensch bleibt unerkannt. Es sind Beispiele aus China wie diese, die derzeit viele Menschen im Rest der Welt erschaudern lassen. Die einen fürchten eine Ära der totalen Überwachung. Die anderen fürchten die chinesische Konkurrenz.

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