Keine faulen Menschen, sondern überforderte

Die neoliberale Ökonomie begreift Menschen als arbeitsscheu. Die Theorie des Sozialinvestitionsstaats widerspricht dem.
Die neoliberale Ökonomie begreift Menschen als arbeitsscheu. Die Theorie des Sozialinvestitionsstaats widerspricht dem.(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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In der Humankapitaltheorie wird der Staat vom Störfaktor des Marktgeschehens zu einem Komplizen. Das klappt, wenn Arbeitskraft als wichtigste Ressource und Sozialhilfe als Investition ins Wirtschaftswachstum verstanden wird.

Das Versprechen, dass Leistung und Arbeitseifer soziale Sicherheit, Anerkennung und Achtung garantieren, ist fundamental ins Wanken geraten“, heißt es im Editorial des neuen Buchs der Armutskonferenz „Achtung. Abwertung hat System“ (256 Seiten, 19,90 €). Und weiter: „Sozialkürzungen funktionieren nicht. Zumindest nicht so wie behauptet, dass alle dann motivierter, lebendiger und schneller werden.“ Derzeit sind 1,5 Millionen Menschen in Österreich nach Definition der EU-Kommission armuts- oder ausgrenzungsgefährdet. Besonders betroffen sind Alleinerziehende, Großfamilien, Menschen mit Migrationsbiografie sowie Arbeitslose.


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