Ärztefunkdienst stockt Personal in den Ferien auf

Hausbesuche. Die Nachtdienste werden um zwei Mediziner erweitert, bei Bedarf stehen noch mehr zur Verfügung.

Wien. Der Wiener Ärztefunkdienst (Tel.: 141), der in der Nacht und an den Wochenenden bzw. Feiertagen Hausärzte vertreten und somit die Spitalsambulanzen entlasten soll, stockt in den Weihnachtsferien sein Personal auf. Noch bis 6. Jänner werden mehr Ärzte auf Hausbesuche gehen sowie Patienten telefonisch beraten.

„Auch wenn während der Weihnachtsferien einige niedergelassene Kollegen Zeit mit ihren Familien verbringen wollen und ihre Ordinationen deswegen geschlossen halten, ist die hausärztliche Versorgung in Wien gesichert“, sagt Johannes Steinhart, Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien. „Sollte es bereits in dieser Zeit oder danach zu einer Grippewelle kommen, werden zusätzliche Ärzte des Ärztefunkdiensts für Hausbesuche zur Verfügung stehen.“

Für gewöhnlich sind unter der Woche in den Nachtstunden sieben bis acht Ärzte des Ärztefunkdiensts im Dienst, an Wochenenden und Feiertagen sind es neun oder zehn. In den Weihnachtsferien werden die Nachtdienste unter der Woche um zwei Ärzte erweitert, an den Feiertagen und Wochenenden werden bis zu 18 Mediziner ihren Dienst verrichten.

Halbe Million Hausbesuche

„Wiens Ärztinnen und Ärzte absolvieren neben ihrer Arbeit in den Ordinationen jährlich mehr als eine halbe Million Hausbesuche und leisten damit einen wichtigen Beitrag für das Wiener Gesundheitssystem“, sagt Steinhart. „Sie versorgen mehr als 500.000 Patientinnen und Patienten zu Hause, die sonst die Ambulanzen in Wiens Spitälern unnötig belasten würden und auch dem System dreimal so teuer kämen.“ 2018 wurden 73.000 Hausbesuche – gegenüber 71.500 im Jahr 2017 – absolviert. Damit hat jeder der 144 Ärzte, die für den Ärztefunkdienst Visiten fahren, durchschnittlich 507 Hausbesuche gemacht – zusätzlich zu ihren hauptberuflichen Tätigkeiten in der eigenen Ordination oder im Krankenhaus.

95 Prozent der Fälle konnten beim Hausbesuch vor Ort behandelt werden. Für den Rest der aufgesuchten Patienten musste die Rettung gerufen werden, um zusätzliche Untersuchungen bzw. Behandlungen in einem Spital durchzuführen. Telefonische Beratung wurde 2018 mehr als 142.000 Mal geleistet (2017: 137.000).

Mehr offene Kinderarztpraxen

Nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft wird im neuen Jahr die Versorgung von kranken Kindern ausgebaut. Ab 5. Jänner werden in Wien an allen Wochenenden und Feiertagen niedergelassene Kinderärzte Patienten empfangen. Die Zahl der geöffneten Praxen wird an den Bedarf angepasst, zumeist sollen aber drei Ordinationen zur Verfügung stehen.

Die Adressen der diensthabenden Mediziner werden online und unter der Nummer 141 veröffentlicht. Auch die telefonische Gesundheitsberatung 1450 gibt Auskunft darüber. Erprobt wurde das Angebot während der Grippesaison Anfang des Jahres.(kb)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 27.12.2018)

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