Tanken kam heuer teurer

Die österreichischen Haushalte haben heuer 360 Mio. Euro mehr für Sprit ausgegeben als 2017.
Die österreichischen Haushalte haben heuer 360 Mio. Euro mehr für Sprit ausgegeben als 2017.APA/dpa/Oliver Berg
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Rund 360 Mio. Euro mehr zahlten Autofahrer an heimischen Tankstellen. Beim Rohölpreis gab es ein heftiges Auf und Ab.

Wien/Frankfurt/London. Die österreichischen Haushalte haben heuer 360 Mio. Euro mehr für Sprit ausgegeben als 2017, berechnete der ÖAMTC laut einer Aussendung vom Freitag. Dafür verantwortlich waren die anziehenden Ölpreise und ein höherer Verbrauch. Ein Liter Diesel kostete im Jahresdurchschnitt 1,215 Euro, um durchschnittlich 11,8 Cent je Liter mehr als im Vorjahr. Für den Liter Super bezahlten Autofahrer im Schnitt 1,260 Euro, um 8,5 Cent mehr als im Jahresdurchschnitt 2017.

Auf Basis der aktuellsten Verbrauchswerte der Statistik Austria kam das Betanken eines privaten Diesel-Pkw (855 Liter pro Jahr) dieses Jahr im Schnitt um rund 100 Euro teurer als 2017, so der Autofahrerklub. Für einen Benziner (655 Liter pro Jahr) zahlte man 2018 an den heimischen Tankstellen rund 56 Euro mehr. Zum Jahresende hin gaben die Preise allerdings deutlich nach, seit Ende November fielen sie um rund elf Cent je Liter Diesel und um rund zwölf Cent je Liter Super. Angesichts des Rohölpreises müssten die Spritpreise laut ÖAMTC jedoch günstiger sein: um rund zwei Cent je Liter Super und rund acht Cent je Liter Diesel.

Auf Jahressicht wurde Rohöl nämlich sogar deutlich billiger: Der Brent-Ölpreis ging heuer um rund 20 Prozent zurück, der WTI-Ölpreis verlor im Vergleich zum Jahresbeginn 2018 rund 25 Prozent. Bis Anfang Oktober stiegen die Ölpreise zwar auf mehr als 80 Dollar, stürzen dann aber kräftig ab.

Zuletzt zogen sie – nach einer Berg- und Talfahrt während der vergangenen Handelstage – allerdings wieder leicht an: Am Freitag verteuerte sich Nordseeöl der Sorte Brent um rund zwei Prozent auf 53,27 Dollar (46,82 Euro) je Barrel (159 Liter). US-Leichtöl WTI kostete mit 45,80 Dollar um 2,7 Prozent mehr als am Tag davor.

Verunsicherung drückt auf Ölpreis

Ausgelöst wurden die jüngsten Preisturbulenzen laut Marktbeobachtern unter anderem durch die politische Unsicherheit in den USA wegen des teilweisen Stillstands der Regierungsgeschäfte in Washington, dazu kommt die Unsicherheit über die künftige Fördermenge der Opec. Längerfristig drückte jedoch der Handelsstreit zwischen China und den USA auf die Preise: Er löste seit Beginn des vierten Quartals Spekulationen auf eine Konjunkturabschwächung aus. Zudem fördern die USA wieder mehr Öl und könnten 2019 trotz Förderkürzungen der Opec für ein Überangebot sorgen. (APA/Reuters/DPA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.12.2018)

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