Außenhandel: Weniger Überschuss in der EU-Leistungsbilanz

(c) APA/HERBERT PFARRHOFER
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Das größte Defizit hat Großbritannien, das größte Plus Deutschland, doch ist Letzteres gesunken.

Brüssel/Luxemburg. Die 28 EU-Staaten haben im dritten Quartal 2018 saisonbereinigt einen Leistungsbilanzüberschuss von 38,7 Mrd. Euro oder einem Prozent des BIPs verzeichnet. Das ist ein Rückgang gegenüber dem zweiten Quartal, als der Überschuss bei 59,5 Mrd. Euro/1,5 Prozent des BIPs betrug. Es ist auch ein Rückgang gegenüber dem dritten Quartal 2017 (60,4 Mrd. Euro/1,6 Prozent des BIPs). Das geht es Schätzungen des EU-Statistikamts Eurostat hervor.

Im dritten Quartal gab es Überschüsse mit den USA (56,9 Mrd. Euro), der Schweiz (20,8 Mrd. Euro) und Kanada (8,9 Mrd. Euro), während aus China, Russland und Japan mehr Güter, Dienstleistungen und Kapital importiert als dorthin exportiert wurden. Konkret belief sich das Leistungsbilanzdefizit der EU-Staaten mit China auf 29,6 Mrd. Euro, mit Russland auf 12,6 Mrd. und mit Japan auf 1,8 Mrd. Euro.

Dabei verzeichneten 18 der 28 EU-Mitgliedstaaten im dritten Quartal 2018 Leistungsbilanzüberschüsse, zehn verbuchten Defizite. Die höchsten Überschüsse registrierten Deutschland (51,7 Mrd. Euro), die Niederlande (20,5 Mrd.), Italien (15,1 Mrd.), Irland (9,1 Mrd.) und Dänemark (5,9 Mrd.). Auch Österreich wies ein Plus von 0,9 Mrd. Euro aus. Im zweiten Quartal war es noch eine Milliarde Euro gewesen. Auch Spitzenreiter Deutschland musste Rückgänge hinnehmen. Dort hatte der Überschuss im zweiten Quartal noch 64,3 Mrd. Euro betragen.

Die höchsten Leistungsbilanzdefizite unter den 28 EU-Staaten hatten hingegen das Vereinigte Königreich (35,4 Mrd. Euro), Rumänien (3,2 Mrd. Euro) sowie Frankreich und Polen (je 2,5 Mrd. Euro). In allen Ländern hat sich das Defizit gegenüber dem Vorquartal gesteigert, in Polen hatte es zuvor ein Plus gegeben. (red.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 15.01.2019)

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