Bank-Austria-Mutter UniCredit macht fast 3,9 Milliarden Euro Gewinn

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2019 soll beim Nettogewinn nochmals fast eine Milliarde draufgelegt werden. Seit Ende 2015 hat der Konzern rund 14.000 Stellen abgebaut.

Die italienische Bank-Austria-Mutter UniCredit hat 2018 einen (bereinigten) Gewinn von fast 3,9 Mrd. Euro verbucht. Für heuer erwartet der Konzern rund 4,7 Milliarden Nettogewinn. UniCredit-Chef Jean-Pierre Mustier feierte am Donnerstag das beste Ergebnis der letzten zehn Jahre. UniCredit habe 2018 eine Rekord-Performance mit den besten Ergebnissen des letzten Jahrzehnts geschafft, befand Mustier anlässlich der Vorlage der Jahreszahlen.

Ein großer Teil der Ergebnisverbesserung war ein Effekt eines rigorosen Sparkurses, der auch viele tausende Jobs im Konzern gekostet hat. Jedenfalls erntet die Mailänder Großbank derzeit die Früchte ihres tiefgreifenden Konzernumbaus. Im Jahr 2018 stieg der bereinigte Nettogewinn um 7,7 Prozent auf mehr als 3,85 Mrd. Euro. Dies, obwohl die Erträge um 1,1 Prozent auf 19,7 Mrd. Euro rückläufig waren.

Höchstes Ergebnis seit zehn Jahren

Das Betriebsergebnis erreichte mit 6,4 Mrd. Euro (plus 13 Prozent) den höchsten Wert seit 2008, berichtete die Bank. Der Markt war besonders von den Daten des Schlussquartals positiv überrascht. Die größte italienische Bank hat im vierten Quartal mit 1,73 Mrd. Euro einen deutlich höheren Gewinn erzielt als erwartet. Auch ohne einen positiven Steuereffekt von 887 Mio. Euro lag das Quartalsergebnis mit 840 Mio. Euro noch über den von Analysten im Schnitt vorhergesagten 693 Mio. Euro.

Die Kernkapitalquote (CET 1) lag 2018 bei 12,07 Prozent. Die Mailänder Bank will eine Dividende von 27 Cent pro Aktie ausschütten, was 0,6 Milliarden Euro entspricht. "Wir werden uns weiterhin auf gesamteuropäischer Ebene entwickeln", so UniCredits CEO Mustier. Die Bank werde weiterhin auf organisches Wachstum setzen. Der Konzernchef will am 3. Dezember in London einen neuen Strategieplan 2020-2023 vorstellen.

Mustier lobte heute die Leistungen der Belegschaft, die das ganze Jahr lang in einem anspruchsvollen makroökonomischen Umfeld gearbeitet habe. UniCredit habe seine Ziele in Sachen Jobabbau und Filialenschließungen erreicht. Damit seien die operativen Kosten der Bank auf 10,7 Mrd. gesunken, was unter dem Ziel von 11 Mrd. Euro liege. Seit Ende 2015 wurden 880 Filialen geschlossen. Im Konzern sind in Summe 14.000 Stellen abgebaut worden. Ende 2018 beschäftigte der Bankkonzern knapp 87.000 Leute.

Ziele für 2019 bestätigt

UniCredit bestätigte bei der Vorstellung der Jahresergebnisse 2018 ihre Ziele für das Jahr 2019. Erwartet wird ein Nettogewinn von 4,7 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote (CET1) soll zwischen 12 und 12,5 Prozent betragen. Die faulen Kredite sollen auf 14,9 Milliarden Euro fallen und bis Ende 2021 ganz abgebaut werden, teilte der Konzern weiter mit.

Mustier bekräftigte, am Engagement der Bank in der Türkei festzuhalten, wo sie als Aktionär von Yapi Bank präsent ist. "Unsere Bank in der Türke ist solide und wir werden sie weiterhin unterstützen", sagte der Konzernchef. Er beobachte mit großem Interesse die Brexit-Entwicklungen. "Der Brexit ist ein exzellentes Beispiel für das, was Länder nicht tun sollten", erklärte der Banker.

Die Mailänder Börse reagierte positiv auf UniCredits Jahresergebnisse. Das UniCredit-Papier kletterte zu Handelsbeginn am Donnerstagvormitttag um 2,36 Prozent auf 10,6 Euro.

(APA)

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